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Hamas meldet über 2300 Tote Israel nennt Gaza-Bewohnern neues Flucht-Zeitfenster

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Die israelische Armee sagte zu, einen vorgegebenen Fluchtkorridor bis zum Mittag nicht anzugreifen.

Die israelische Armee sagte zu, einen vorgegebenen Fluchtkorridor bis zum Mittag nicht anzugreifen.

(Foto: IMAGO/APAimages)

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen steigt nach palästinensischen Angaben weiter. Während keiner anderen Auseinandersetzung seit der Machtübernahme durch die Hamas 2007 starben dort so viele Menschen. Israel ruft die Einwohner erneut zur Flucht auf.

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2329 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, mit. Mehr als 9000 weitere Menschen seien verletzt worden. Die israelische Armee nannte unterdessen ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden.

Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10 Uhr bis 13 Uhr Ortszeit (9 bis 12 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen. Wem die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege, solle sich in Richtung Süden begeben.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas kümmere sich um ihre eigenen Mitglieder und ihre Familien. Es gab auch Berichte, die Hamas hindere Zivilisten an der Flucht. Israel warf der Islamistenorganisation immer wieder vor, sie missbrauche die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde.

Israels Aufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen werden auch auf anderen Kanälen übermittelt, unter anderem durch Flugblätter. Nach bisherigen Evakuierungsaufrufen haben sich nach Militärangaben bereits Hunderttausende Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser.

Zahl der Toten bereits höher als im Gaza-Krieg 2014

Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. Die Vereinten Nationen hatten die Anweisung kritisiert und vor einer humanitären Katastrophe gewarnt.

Die Zahl der Toten auf palästinensischer Seite ist binnen einer Woche bereits höher als während des Gaza-Kriegs 2014, als innerhalb von 50 Tagen 2250 Menschen in dem Küstenstreifen ums Leben kamen. Damals waren auch 66 israelische Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Der neue Krieg ist damit auch die Konfrontation mit den meisten Toten seit der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Hamas 2007.

Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival vor einer Woche fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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