Weiterer Kommandeur getötet Israel startet nächste Angriffswelle auf Hisbollah-Ziele
21.09.2024, 14:38 Uhr Artikel anhören
Die Hisbollah-Kommandeure hielten sich während des Angriffs bei einem Treffen "im Untergrund im Herzen eines Wohnviertels" auf.
(Foto: dpa)
Das israelische Militär verübt nach eigenen Angaben einen gezielten Angriff im Libanon - in einem dicht besiedelten Vorort Beiruts. Unter den Toten ist ein weiterer Hisbollah-Kommandeur, aber auch Frauen und Kinder. Ein Ende der israelischen Angriffe ist nicht in Sicht.
Nach der Tötung eines ranghohen Kommandeurs der pro-iranischen Hisbollah-Miliz hat Israel weitere Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon gemeldet. "Die israelische Armee greift derzeit der Terrororganisation Hisbollah gehörende Standorte im Libanon an", hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Am Vortag hatte die israelische Armee nach eigenen und Hisbollah-Angaben in einem südlichen Vorort von Beirut mindestens 16 Hisbollah-Kämpfer getötet, darunter den Kommandeur der Hisbollah-Elite-Einheit Radwan, Ibrahim Akil.
Den Tod eines weiteren ranghohen Kommandeurs gab die Miliz am heutigen Samstag bekannt. Bei dem israelischen Luftangriff im Süden der libanesischen Hauptstadt sei außer Akil auch Kommandeur Ahmed Mahmud Wahbi getötet worden. Wahbi leitete demnach die militärischen Operationen der Radwan-Einheit zur Unterstützung der radikalislamischen Hamas zwischen dem 7. Oktober und dem Jahresbeginn.
Nach Angaben der israelischen Armee wurden bei dem Luftangriff am Freitag in einem südlichen Vorort von Beirut außer Akil mindestens zehn weitere Kommandeure getötet. Demnach hielten sich die Hisbollah-Kommandeure bei einem Treffen "im Untergrund im Herzen eines Wohnviertels" auf, als sie angegriffen wurden. Die Hisbollah sprach ihrerseits am Samstag von 31 getöteten Menschen.
"Hisbollah plante Einmarsch in israelisches Gebiet"
Wie Armeesprecher Daniel Hagari zudem mitteilte, handelte es sich dabei um Kommandeure, "die an der Planung von Operationen mit Panzerabwehrraketen, Raketenbeschuss und dem geplanten Einmarsch in israelisches Gebiet beteiligt waren". Demnach planten Akil und die weiteren bei dem Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeure einen Angriff auf den Norden Israels, bei dem sie "israelische Gemeinden infiltrieren und unschuldige Zivilisten ermorden wollten".
Die Hamas hatte am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen und damit den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Bei dem beispiellosen Hamas-Großangriff wurden nach israelischen Angaben mindestens 1205 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden im Zuge der israelischen Offensive als Reaktion auf den Angriff bislang mehr als 41.000 Menschen getötet.
Seit dem 8. Oktober steht Israels Norden zudem unter Dauerbeschuss seitens der mit der Hamas verbündeten Hisbollah. Israel reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon. Mehrere Zehntausend Menschen auf beiden Seiten der Grenze wurden seitdem zu Binnenflüchtlingen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP