Politik

Reaktion auf Hamas-Angriffe Israel stoppt Treibstoff-Lieferungen

Zwei palästinensische Sicherheitskräfte stehen am einzigen Grenzübergang für Waren im südlichen Gazastreifen.

Zwei palästinensische Sicherheitskräfte stehen am einzigen Grenzübergang für Waren im südlichen Gazastreifen.

(Foto: dpa)

Der Konflikt in Gaza spitzt sich weiter zu: Nach der gescheiterten Feuerpause und erneuten Attacken der Hamas auf israelisches Ackerland, verhängt Israels Regierung weitere Sanktionen. Ab sofort gibt es kein Benzin mehr. Für Ruhe in der Region sorgt das nicht.

Israel stoppt die Treibstofflieferungen in den Gazastreifen. Zudem werde die Fischereizone weiter reduziert auf drei Seemeilen. Als Grund nannte das Verteidigungsministerium in Tel Aviv Brandsätze, die seit Monaten von palästinensischem Gebiet aus per Ballons und Drachen losgeschickt werden und Feuer auf israelischem Ackerflächen verursachen. Die Lieferungen von Treibstoff würden zunächst bis Sonntag ausgesetzt.

Das Ministerium hatte in der vergangenen Woche die meisten Lieferungen über den einzigen Warenübergang nach Gaza untersagt. Lediglich in Ausnahmefällen wird er für Lebensmittel und Medikamente geöffnet. Die radikalislamische Hamas, die seit 2008 den Gazastreifen kontrolliert, verurteilte die Maßnahme. Die Palästinenser in Gaza sehen die Brandsätze als legitimen Widerstand gegen die seit mehr als einem Jahrzehnt anhaltende israelische Blockade. Erst vergangenen Samstag verkündeten die Hamas einseitig eine Waffenruhe.

Israelische Behörden erklärten indes, die Brandsätze hätten großen Schaden auf den Kib der Region angerichtet. Ein Sprecher der israelischen Feuerwehr sprach von 750 Feuern, die rund 2600 Hektar Land verbrannt hätten. Den Schaden schätzte er auf mehrere hunderttausend Euro.

Seit März 144 Tote am Gazastreifen

Israels Reaktion folgt den schwersten Auseinandersetzungen zwischen Israel und palästinensischen Kämpfern seit vier Jahren. Am Wochenende bombardierte die israelische Luftwaffe dutzende Ziele im Gazastreifen. Dabei starben nach palästinensischen Angaben zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Aus dem Palästinensergebiet wurden nach israelischen Angaben rund 200 Raketen und Granaten abgefeuert. Vier Menschen wurden verletzt. Seit Beginn der gewaltsamen Auseinandersetzungen im Gazastreifen Ende März stieg die Zahl der getöteten Palästinenser auf 144.

Seit Langem kritisieren Menschenrechtsorganisationen die Lebensumstände der rund zwei Millionen Einwohner im Gazastreifen. Die Menschen dort haben rund sechs Stunden Strom pro Tag. Viele behelfen sich mit Generatoren, die mit Treibstoff betrieben werden. Mit den erneuten Sanktionen Israels verschlechtert sich die Situation der Bewohner in Gaza, viele fürchten einen neuen Krieg.

Quelle: ntv.de, swi/dpa/AFP

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