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"Ich schneide dich auf" Israeli in Berlin angegriffen und bedroht

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Davidstern im S-Bahnhof Friedenau: Der Krieg in Gaza sorgt auch in Berlin für zahlreiche antisemitische Übergriffe.

Davidstern im S-Bahnhof Friedenau: Der Krieg in Gaza sorgt auch in Berlin für zahlreiche antisemitische Übergriffe.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weil ein Filmemacher aus Israel im Berliner Stadtteil Charlottenburg Sticker mit dem Davidstern verteilt, stürzt sich ein Ladenangestellter mit seinem Dönermesser auf ihn. Der Angreifer droht, dem 37-jährigen Juden die Kehle durchzuschneiden. Die Polizei leitet ein Strafverfahren ein.

Ein 37 Jahre alter Israeli, der Davidstern-Sticker verteilen wollte, ist vor einem Lebensmittelgeschäft in Berlin-Charlottenburg angegriffen und bedroht worden. Der Mann sei dabei nicht verletzt worden, aber die Linse seiner Kamera sei kaputtgegangen, sagte eine Sprecherin der Polizei am Abend. Der Angreifer sei ein Mitarbeiter des Ladens gewesen. Gegen ihn sei ein Strafverfahren wegen Bedrohung und Sachbeschädigung eingeleitet worden.

Der 59-Jährige habe sich über die Aufkleber-Aktion echauffiert und gesagt: "Hier nicht!", erläuterte die Sprecherin. Vor dem Geschäft habe sich dann ein Streitgespräch entwickelt, wobei der Beschäftigte des Ladens auf den Israeli losgegangen sei. Dabei habe er gerufen: "Ich schneide dich auf!" Zudem habe er Zeigefinger und Daumen über die eigene Kehle geführt, was als Drohung gemeint gewesen sei.

"So angegriffen wurde ich noch nie"

Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich bei dem Angegriffenen um den israelischen Filmemacher Gilad Sade. Das Blatt zitiert ihn mit den Worten: "Der Mann stürmte mit einem Dönermesser auf mich zu. Dann schlug er auf meine Kamera und mein Gesicht ein. Verletzt wurde ich zum Glück nicht. Ich verstand nicht, was er sagte, alles ging sehr schnell." Er sei gerade in Deutschland, um einen Film zu drehen, sagte Sade der "Bild". "So angegriffen wurde ich noch nie. Angst habe ich nicht um meine Person, sondern um alle jüdischen Menschen. Und unsere ganze Gesellschaft."

Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte seit dem 7. Oktober deutschlandweit mehr als 2700 Straftaten in Zusammenhang mit den Angriffen der radikalislamischen Hamas auf Israel. Dabei handelte es sich vor allem um Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte, wie das BKA der "Welt am Sonntag" mitteilte. Die Zahl der Gewalttaten bewege sich im "mittleren dreistelligen Bereich".

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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