Politik

"Haben schmerzhafte Erinnerungen" Jüdische US-Liga steht Muslimen zur Seite

Was werden die kommenden vier Jahre wohl bringen? Viele Muslime in den USA haben Angst.

Was werden die kommenden vier Jahre wohl bringen? Viele Muslime in den USA haben Angst.

(Foto: AP)

Im Wahlkampf hatte Donald Trump ein Datensystem zur Erfassung von Muslimen angekündigt. Da schrillen beim Chef einer jüdischen US-Organisation die Alarmglocken. Falls ein solches Register kommt, weiß er, was er tut.

Der Direktor einer jüdischen US-Organisation hat den Muslimen des Landes angesichts der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten seine Unterstützung zugesichert. Der Tag, an dem die neue US-Regierung ein "Register für Muslime erschafft, ist auch der Tag, an dem ich mich als Muslim registrieren werde", sagte Jonathan Greenblatt, Leiter der Anti-Diffamierungsliga (ADL).

Das werde er gerade aufgrund seines jüdischen Glaubens und seiner "Verpflichtung für die fundamentalen Werte der USA tun", so Greenblatt. Die ADL kämpft gegen Antisemitismus und Intoleranz, Greenblatt selbst arbeitete in der Vergangenheit als Berater des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder Muslime verunglimpft und unter anderem ein Einreiseverbot gefordert.

Im November 2015 sagte der nun gewählte Republikaner auf die Frage des Senders MSNBC, ob er ein Datensystem zur Erfassung von Muslimen plane, das werde er "sicherlich" tun. Vor einigen Tagen jedoch erklärte sein Kommunikationschef Jason Miller, Trump habe "nie" für ein Register von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit plädiert.

Greenblatt sagte, als jüdische Gemeinde wüssten sie, was mit derlei Maßnahmen einhergehe. "Wir können uns daran erinnern. Wir haben schmerzhafte Erinnerungen daran, als wir identifiziert, registriert und markiert wurden."

Quelle: ntv.de, asc/AFP

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