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"Noch konkreter unterstützen" Katherina Reiche überraschend in die Ukraine gereist

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Reiche stellt eine höhere finanzielle Unterstützung in Aussicht.

Reiche stellt eine höhere finanzielle Unterstützung in Aussicht.

(Foto: picture alliance / BMWE/photothek.de)

Dreieinhalb Jahre schon verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Die Unterstützung für Kiew reißt nicht ab. Jetzt ist auch Wirtschaftsministerin Reiche mit einer Delegation vor Ort. Von der Reise sollen auch deutsche Unternehmen profitieren.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU ist für Gespräche über die Zusammenarbeit im Energiesektor und in der Verteidigungswirtschaft in die Ukraine gereist. Sie wolle "ausloten, wie Deutschland im Rahmen der deutsch-ukrainischen Energiepartnerschaft und darüber hinaus noch konkreter und noch besser unterstützen kann", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Außerdem sei das Ziel, "deutsche und ukrainische Rüstungsunternehmen enger zusammenzubringen". Reiche wird bis Sonntag in der Ukraine bleiben.

Reiche betonte die Widerstandsfähigkeit der Ukraine angesichts des vierten Kriegswinters, der dem Land bevorstehe. Russlands Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung gefährdeten "massiv die Strom- und Wärmeversorgung im Winter". Beim Wiederaufbau und der Sicherung der Energieversorgung werde dringende Hilfe benötigt, erklärte die Bundeswirtschaftsministerin. Hier könnte Deutschland Unterstützung bieten. Gleiches gelte für den Ausbau der Zusammenarbeit im Verteidigungssektor. "Sicherheitspolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik", erklärte Reiche.

Sie stellte eine höhere finanzielle Unterstützung und ein stärkeres Engagement von deutschen Produzenten von Energieanlagen in Aussicht. Deutschland wird ihren Worten nach auch weitere Gelder für den Kauf von Erdgas bereitstellen. Zwischen 55 und 60 Prozent der Gasinfrastruktur seien von den Angriffen betroffen, sagte Reiche. Berlin habe zu einem Energieunterstützungsfonds für die Ukraine von 390 Millionen Euro bereits ein Drittel beigetragen. Deutsche Drohnenhersteller sollen zudem im Rahmen der Reise Kooperationen mit der ukrainischen Rüstungsindustrie schließen.

Die Ministerin wird bei ihrem dreitägigen Besuch ihrem Ressort zufolge von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. In Gesprächen und Unternehmensbesuchen werde es um den Erhalt und den Wiederaufbau der Energieinfrastruktur des Landes sowie den Ausbau der deutsch-ukrainischen Rüstungskooperation gehen.

In London trifft sich heute unterdessen die sogenannte Koalition der Willigen, um über die weitere Unterstützung für die Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland zu beraten. Bei den Gesprächen steht der Bundesregierung zufolge das Ziel im Mittelpunkt, den "Druck auf Russland maximal zu erhöhen" und "die Ukraine bestmöglich und durchhaltefähig zu unterstützen". Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit massiver westlicher Unterstützung gegen die von Russland begonnene Invasion.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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