Politik

Extremer Personalmangel droht Kippt Quarantänepflicht für Geboosterte?

Vor allem in Krankenhäusern wäre die zeitgleiche Quarantäne vieler Tausend Mitarbeiter dramatisch.

Vor allem in Krankenhäusern wäre die zeitgleiche Quarantäne vieler Tausend Mitarbeiter dramatisch.

(Foto: picture alliance/dpa)

Durch die deutlich ansteckendere Omikron-Variante droht in Deutschland die gleichzeitige Quarantäne Hunderttausender. Vor allem in der kritischen Infrastruktur kann das gravierende Konsequenzen haben. Daher plant die Regierung geänderte Quarantäne-Regeln - für einige Personengruppen.

Die Bundesregierung will die Corona-Quarantäne-Zeiten drastisch verkürzen. Für Geboosterte ist nach Informationen der "Bild"-Zeitung sogar die Aufhebung der Quarantäne im Gespräch. Hintergrund ist die Befürchtung, dass sich durch die deutlich ansteckendere Omikron-Variante zeitgleich Hunderttausende Menschen in Quarantäne begeben müssen - ungeachtet, ob sie selbst infiziert sind oder Symptome zeigen.

Das Bundesgesundheitsministerium will demnach bis Mitte dieser Woche einen Entwurf für neue Quarantäne-Verordnungen vorlegen. Um ein Zusammenbrechen relevanter gesellschaftlicher Bereiche zu verhindern, will die Bundesregierung laut "Bild"-Zeitung die Quarantäne-Zeit für vollständig Geimpfte und Geboosterte von 14 auf 7 Tage reduzieren. Zudem soll es die Möglichkeit geben, sich bereits nach fünf Tagen freitesten zu können. In einigen Bereichen wird angeregt, die Quarantäne für Geboosterte ohne Symptome sogar gänzlich wegfallen zu lassen. Vor allem letztgenannter Überlegung steht aber etwa Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen, skeptisch gegenüber, wie er im "ntv Frühstart" sagte.

Die nach bisherigen Erkenntnissen mildere Omikron-Variante ist deutlich ansteckender als die bisher vorherrschende Delta-Variante. Zudem ist ihre Ansteckungszeit mit 3 bis 5 Tagen deutlich geringer als die der Delta-Variante, die zwischen 10 und 14 Tagen lag. Aus diesem Grund wird befürchtet, dass sich binnen weniger Tage Hunderttausende Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Dazu kommen viele Menschen, die aufgrund des Kontakts zu Infizierten vorsichtshalber in Quarantäne müssen.

Das könnte dazu führen, dass vor allem im Bereich der sogenannten kritischen Infrastruktur enorme Personalmängel dazu führen, dass wichtige Aufgaben nicht erfüllt werden können. Hierbei geht es um die staatliche Verwaltung, Pflegepersonal, Feuerwehr, Polizei, Müllabfuhr sowie die Versorgung mit alltäglichen Waren, aber auch mit Strom und Wärme.

Quelle: ntv.de, als

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