Politik

"Ersparen Sie mir den Anblick" Kirgistans Geheimdienstchef verbietet Ministern Badehose

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Ein Mann in Badeshorts in einem Ferienressort in Kirgistan.

Ein Mann in Badeshorts in einem Ferienressort in Kirgistan.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Es ist Urlaubszeit und ein Tag am Strand klingt da verlockend: Nicht jedoch, wenn es nach dem mächtigen Geheimdienstchef im moskaufreundlichen Kirgistan geht. Er warnt sogar vor der Erholung am Meer in Badebekleidung. Bei Missachtung würden Maßnahmen ergriffen.

Urlaubssperre vom Geheimdienstchef: Im zentralasiatischen Kirgistan hat der Chef des mächtigen Sicherheitsdienstes GKNB sämtliche Minister zu harter Arbeit aufgefordert und vor Erholung am Strand gewarnt. "Kein einziger Minister sollte in Badeshorts am Strand liegen und sich sonnen", teilte der GKNB-Chef und frühere Spitzenpolitiker Kamtschybek Taschijew den Kabinettsmitgliedern nach Angaben von Nachrichtenagenturen mit und ergänzte: "Ersparen Sie mir diesen Anblick."

Sollte der Hinweis missachtet werden, könne er "Maßnahmen ergreifen", fügte Taschijew demnach hinzu. Zudem sollten die Minister ihren Arbeitstag Taschijew zufolge bereits um 06.00 Uhr morgens beginnen. "Wir dürfen uns nicht zu Hause ausruhen. Wer Minister wird, soll arbeiten", erklärte er zur Begründung seines Arbeitsappells.

Eng mit Russland verbündet

Taschijew ist ein enger Verbündeter des kirgisischen Staatschefs Sadyr Dschaparow. Dschaparow war 2020 an die Macht gekommen, nachdem er zuvor eine Gefängnisstrafe wegen Entführung abgesessen hatte. Dschaparow und Taschijew waren zudem 2012 wegen eines Putschversuchs verurteilt worden.

Die frühere Sowjetrepublik Kirgistan gilt als chronisch instabil. Seit der Unabhängigkeit des von Armut geprägten Landes im Jahr 1991 wurden bereits drei Präsidenten gestürzt. Das gebirgige Land hat rund 6,5 Millionen Einwohner und ist eng mit Russland verbündet. Zuletzt näherte sich das Land aber auch dem benachbarten China an.

Bei ihren Bemühungen, Sanktionen möglichst wirksam gegen Russland durchzusetzen, haben die USA und Kanada erst kürzlich weitere neue Beschränkungen verhängt, darunter auch Unternehmen mit Sitz in Kirgistan. Kirgisische Unternehmen hätten seit Beginn der russischen Invasion häufig Exportkontrollen unterliegende Technologie an Russland geliefert, die schließlich dem russischen Verteidigungssektor dienten, teilte das Finanzministerium mit. Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA gesperrt.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP

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