Vor Krankenhaus in Lebensgefahr Klimaaktivist hungert nach Klinikaufenthalt weiter
04.06.2024, 11:47 Uhr Artikel anhören
Wolfgang Metzeler-Kick landete am Montag wegen akuter Lebensgefahr im Krankenhaus.
(Foto: Paul Zinken/dpa)
Nach 89 Tagen im Hungerstreik muss ein Klimaaktivist dringend ins Krankenhaus. Doch als er entlassen wird, macht Wolfgang Metzeler-Kick unbeirrt weiter. Der 49-Jährige fordert von Kanzler Scholz ein radikales Umsteuern beim Klimaschutz.
Nach einer Behandlung im Krankenhaus will der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick seinen Hungerstreik für eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz fortsetzen. Dies teilt die Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" mit. Am Montagabend war der 49-Jährige in eine Klinik gebracht worden.
Grund sei ein Kreislaufkollaps nach 89 Tagen im Hungerstreik gewesen. Sein Gesundheitszustand sei von einem betreuenden Ärzte-Team zuletzt als akut lebensgefährlich eingestuft worden. Doch Metzeler-Kick habe sich in der Klinik nach Gabe einer Elektrolytlösung stabilisiert und sei ins Camp am Bundeswirtschaftsministerium zurückgekehrt.
Der Aktivist erklärt: "Ich habe vorher schon entschieden: Wenn ich ins Krankenhaus komme, werde ich danach weiter hungern. Ich werde weiter hungern, bis Scholz endlich ausspricht, was Fakt ist: Es gibt kein CO2-Restbudget." Metzeler-Kick und drei weitere Hungerstreikende fordern eine Regierungserklärung, in der der Kanzler unter anderem sagen soll, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre schon jetzt zu hoch und kein CO2-Budget mehr übrig sei. Sie verlangen ein radikales Umsteuern für mehr Klimaschutz.
Scholz hatte kürzlich an die Teilnehmer des Hungerstreiks appelliert, ihre Aktion abzubrechen. Er betonte seinen Einsatz für Klimaschutz, ging aber auf die Forderungen der Aktivisten nicht konkret ein.
Metzeler-Kick hatte seine Aktion am 7. März begonnen, die anderen folgten nach und nach. Er hatte die ersten 78 Tage täglich etwas Saft getrunken, anschließend befand er sich nach Angaben der Kampagne im "absoluten Hungerstreik", also ohne diese Kohlehydrate, aber mit Flüssigkeit.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa