Politik

Wegen Sicherheitsbedenken Köln beerdigt Silvesterparty am Dom

Sicherheit statt Party: Die Ereignisse der Kölner Silvesternacht stecken den Behörden noch in den Knochen.

Sicherheit statt Party: Die Ereignisse der Kölner Silvesternacht stecken den Behörden noch in den Knochen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es sollte ein Neuanfang werden - doch die Angst vor Übergriffen ist offenbar nach wie vor groß: Eine am Kölner Dom geplante riesige Silversterfeier für ein "friedliches Zusammenleben" wird nicht stattfinden. Die Behörden geben dem Veranstalter einen Korb.

Ein Jahr nach den Silvesterübergriffen am Kölner Hauptbahnhof wird es rund um den Dom kein großangelegtes Fest für ein friedliches Zusammenleben geben. Aus Sicherheitsgründen lehnten die Stadt Köln und weitere Behörden ein erstes Konzept für die große Party mit dem Titel "Zusammen neu beginnen - Willkommen 2017" ab, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Ein Bild, das sich nicht wiederholen soll: Köln zum Jahreswechsel 2015/16.

Ein Bild, das sich nicht wiederholen soll: Köln zum Jahreswechsel 2015/16.

(Foto: dpa)

Eine Veranstaltungsfirma hatte ursprünglich geplant, zu Silvester auf den Plätzen am Hauptbahnhof und am benachbarten Kölner Dom Bühnen, eine Großbildwand sowie Verpflegungs- und Jahrmarktstände aufzubauen. Die entsprechenden Flächen müssten aber gerade bei dem an Silvester erwarteten starken Reiseverkehr und dem großen Besucherandrang aus Sicherheitserwägungen uneingeschränkt zur Verfügung stehen, argumentierten die Behörden. Ihre Nutzung dürfe nicht durch feste Aufbauten eingeschränkt werden.

Der Kölner Stadtdirektor Guido Kahlen hatte das Projekt ursprünglich als "sehr spannend und beeindruckend" bezeichnet. Obwohl es nun nicht umgesetzt werden wird, steht die Stadt laut Stadtverwaltung aber für weitere Gespräche über Veranstaltungsformen bereit - wenn sie denn entsprechende Sicherheitsaspekte berücksichtigten. Alle beteiligten Behörden begrüßten demnach die Absicht des Veranstalters, ein Signal für ein friedvolles Zusammenleben zu setzen.

Schutzzone um den Dom geplant

Bereits Ende Mai war bekannt geworden, dass die Stadt zum kommenden Jahreswechsel eine Schutzzone rund um den Kölner Dom einrichten will. Damit soll verhindert werden, dass erneut in einer Menschenmenge Panik ausbricht, Böller in die Menge geworfen und Raketen auf den Dom geschossen werden. Auch die Sperrung der Hohenzollernbrücke, auf der es zu panikartigen Szenen gekommen war, stehe demnach im Raum.

Beim vergangenen Jahreswechsel hatten am Kölner Hauptbahnhof offenbar überwiegend nordafrikanische Täter massenhafte sexuelle Übergriffe auf Frauen sowie Raubdelikte verübt. Die Polizei hatte die Taten nicht verhindern können.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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