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Entführte waren wohl in Klinik Kommt es heute zur Freilassung von Geiseln?

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Rund 240 Menschen befinden sich seit Wochen in der Gewalt der Terrororganisation Hamas. Einige der Geiseln könnten Berichten zufolge zeitnah freikommen. Dazu soll eine Feuerpause ausgerufen werden.

Ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich um 11 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten, soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung "Al Ghad" gesagt haben, wie die Nachrichtenseite "Ynet" meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hieß es. Sämtliche Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen.

Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, hatte zuvor im US-Fernsehen erklärt, es gebe noch keine Übereinkunft zur Freilassung der Geiseln - man sei zum jetzigen Zeitpunkt aber näher an einer Einigung, "als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben". Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat, sagte, es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Von offizieller israelischer Seite gab es bislang keine Bestätigung für ein bevorstehendes Geisel-Abkommen mit der Hamas.

Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen einem Medienbericht zufolge Familienangehörige der Geiseln treffen. Wie die Zeitung "The Times of Israel" meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an dem am Abend erwarteten Treffen teilnehmen werden.

Aufnahmen sollen Geiseln zeigen

Wo sich die Geiseln aufhalten, ist unklar. Mehrere der im Gazastreifen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln sind nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger am 7. Oktober in der Einrichtung zeigen sollen. "Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", hieß es.

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Auf den Aufnahmen ist eine mutmaßliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmaßliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen waren nicht unabhängig zu überprüfen. Aus Thailand und Nepal standen Reaktionen aus.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübten. Auf israelischer Seite wurden mehr als 1200 Menschen getötet, darunter mindestens 859 Zivilisten. Zudem wurden rund 240 Geiseln, darunter auch einige aus Deutschland, nach Gaza verschleppt. Seit Kriegsbeginn sind nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen mindestens 13.000 Menschen ums Leben gekommen. Auch diese Zahlen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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