Politik

Filmanspielung mit Werbetafeln Kreativer Protest zählt US-Senator Rubio an

Die Bürgerbewegung Avaaz macht sich mit 3x4 Meter großen Werbetafeln für schärfere Waffengesetze stark.

Die Bürgerbewegung Avaaz macht sich mit 3x4 Meter großen Werbetafeln für schärfere Waffengesetze stark.

(Foto: REUTERS)

Die Schuldfrage nach dem Schulmassaker im US-Bundesstaat Florida richtet sich in der Öffentlichkeit vorwiegend gegen die Politik. Um schärfere Waffengesetze durchzusetzen, bedient sich eine Bürgerbewegung sogar beim aktuellen Oscar-Favoriten.

In Anspielung auf die für sieben Oscars nominierte Tragikomödie "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" sind drei anklagende Werbetafeln vor dem Büro von Floridas Senator Marco Rubio in Miami aufgetaucht. "In der Schule abgeschlachtet", "Und noch immer keine Gesetze zur Waffenkontrolle", "Wie kommt's, Marco Rubio?" ist auf den rosaroten Tableaus zu lesen, wie die "New York Daily News" berichtete. Hintergrund ist das jüngste Massaker an einer High School in Parkland mit 17 Toten.

Im Film "Three Billboards ..." versucht Mildred Hayes, gespielt von Frances McDormand, den Mord an ihrer Tochter aufzuklären.

Im Film "Three Billboards ..." versucht Mildred Hayes, gespielt von Frances McDormand, den Mord an ihrer Tochter aufzuklären.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Der Film des irischen Regisseurs Martin McDonagh handelt von einer Mutter, die nach der Ermordung ihrer Tochter und mangelnder Aufklärung gegen die örtliche Polizei vorgeht. "Im Sterben vergewaltigt", "Und noch immer keine Festnahmen?" und "Wie kommt's Chief Willoughby?" ist auf den Tafeln im Film zu lesen.

Der Republikaner Rubio, der Donald Trump 2016 im Rennen um die US-Präsidentschaft unterlegen war, hält eine schärfere Kontrolle von Waffenverkäufen für ineffektiv. Bis vergangenen Oktober erhielt er laut "New York Times" 3,3 Millionen Dollar (2,7 Millionen Euro) von der Waffen-Lobbyorganisation NRA.

Rubio erhalte mit am meisten Spenden von der NRA, teilte die Gruppe Avaaz mit, die hinter der Aktion steckt. In den vergangenen zwölf Monaten habe es in Florida mehr als 330 Fälle mit mehreren Opfern durch Schusswaffen gegeben, seit 1994 aber keine neuen Waffengesetze auf Bundesebene.

Floridas Senator sieht sich durch die Kampagne und die Medien falsch dargestellt. Auf Twitter listete er mehrere Finanzierungspläne gegen Waffenmissbrauch auf, die er selbst unterstützt habe. 2013 haben Republikaner Rubio sowie mehrere Demokraten für ein Verbot von halbautomatischen Waffen im Senat gestimmt - das letztlich mit 40 zu 60 Stimmen nicht durchgesetzt wurde.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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