Moskau feiert alleine Kreml-Parade am 9. Mai ohne ausländische Staatsgäste
02.05.2022, 15:21 Uhr (aktualisiert)
Wladimir Putin wird der Militärparade in diesem Jahr ohne ausländische Staatsgäste beiwohnen.
(Foto: AP)
Der 9. Mai ist einer der wichtigsten Feiertage in Russland. Mit einer großen Militärparade erinnert Moskau an diesem Datum an den Sieg über Hitler-Deutschland. Mit ausländischen Staatsgästen plant der Kreml in diesem Jahr nicht. Dadurch erspart sich die russische Führung zahlreiche Absagen.
Russland wird zu seiner traditionellen Militärparade am 9. Mai nach Kremlangaben keine ausländischen Staatschefs einladen. Die Parade soll anlässlich des 77. Jahrestages über den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg abgehalten werden.
"Die Sache ist die, dass es kein Jubiläum ist diesmal", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. In der Vergangenheit hatte es schon Jahre ohne Einladungen gegeben, aber auch solche, in denen Staatschefs auch bei Nicht-Jubiläen anwesend waren. An der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau nehmen rund 11.000 Soldaten teil.
Ein Grund für das Fehlen von ausländischen Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr dürfte nicht zuletzt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sein, den niemand durch seine Anwesenheit unterstützen will. Auch westliche Diplomaten in Russland wollen wegen des Blutvergießens in der Ukraine der Parade in diesem Jahr fernbleiben und eine mögliche Einladung ablehnen.
Proben laufen bereits
"Das ist unser Feiertag, das ist ein heiliger Feiertag für ganz Russland und für alle Russen. Aber ausländische Führer haben wir nicht eingeladen", sagte Peskow.
Die Proben für die größte Militärparade Russlands laufen bereits. Neben den Soldaten wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums viel Militärtechnik zu sehen sein. Auch Panzer und Raketen sollen wieder durch das Zentrum der russischen Hauptstadt rollen. Acht Kampfflugzeuge sollen zudem am Himmel über dem Roten Platz den Buchstaben "Z" formen, der das offizielle Symbol ist für Russlands "militärische Spezial-Operation" in der Ukraine.
Wer in Russland öffentlich das Wort Krieg verwendet, riskiert eine Verfolgung durch die Behörden sowie eine Strafe. Es gab bereits Tausende Festnahmen bei Anti-Kriegs-Protesten. Kritik an dem Vorgehen des russischen Militärs in der Ukraine kann mit Haftstrafen geahndet werden.
(Dieser Artikel wurde am Freitag, 29. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jpe/dpa