Raketenangriff auf Lagerhalle Kreml: "Große Menge" westlicher Waffen zerstört
29.04.2022, 14:50 Uhr (aktualisiert)
Mit hochpräzisen seebasierten Langstreckenraketen zerstört Russland eigenen Aussagen zufolge ein Depot der Ukraine. Dort sollen Waffen sowie westliche Munition gelagert worden sein.
Russland hat nach Angaben seiner Armee eine "große Menge" westlicher Waffen in der Ukraine zerstört. Die von den USA und europäischen Ländern an die Ukraine gelieferten Waffen seien bei einem Raketenangriff im Südosten der Ukraine zerstört worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.
Die Waffen sowie westliche Munition waren demnach in Lagerhallen auf dem Gelände eines Aluminiumwerks in Saporischschja gelagert worden. Das russische Verteidigungsministerium machte zunächst keine Angaben zur Art der zerstörten Waffen. Die russische Armee erklärte, sie habe Luftangriffe auf insgesamt 59 Ziele in der Ukraine geflogen, darunter vier Munitionsdepots. Auf dem Gelände des Aluminiumwerks seien hochpräzise Langstreckenraketen vom Typ "Kalibr" zum Einsatz gekommen, die vom Meer aus abgeschossen werden.
Ukrainischen Berichten zufolge habe es der Kreml darauf abgesehen, westliche Waffenlieferungen aufzuhalten. Dazu bombardiere Russland die Bahninfrastruktur. "Russland zerstört die ukrainische Verkehrsinfrastruktur - Brücken und Eisenbahnlinien -, um die Waffenlieferungen durch unsere Verbündeten zu verlangsamen", schrieb Anton Geraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers, auf Twitter.
Der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Alexander Kamischin, erklärte, es habe einen Angriff auf eine strategisch wichtige Bahnstrecke gegeben, die das Land mit Rumänien verbindet. Der Verkehr ist demnach unterbrochen, weil eine Brücke über den Fluss Dnister getroffen wurde, wie er auf Telegram schrieb. Die Strecke verbindet das benachbarte Rumänien mit der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine. Bei dem Angriff gab es nach Behördenangaben keine Opfer.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen immer wieder um die Lieferung schwerer Waffen gebeten, um die russischen Streitkräfte im Osten des Landes zurückdrängen zu können. Am Dienstag hatten Dutzende westliche Länder auf Einladung der USA auf der US-Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz darüber beraten, wie die Ukraine weiter militärisch gestärkt werden kann. Die Bundesregierung sagte dabei nach langem Zögern die Lieferung von Flugabwehrpanzern vom Typ "Gepard" zu.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 27. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mba/AFP