Politik

Hilfe bei Tötung von Generälen? Kreml spielt Rolle westlicher Geheimdienste herunter

Ob mit oder ohne US-Unterstützung für die Ukraine: Kremlsprecher Peskow geht davon aus, dass Russland seine Ziele erreichen wird.

Ob mit oder ohne US-Unterstützung für die Ukraine: Kremlsprecher Peskow geht davon aus, dass Russland seine Ziele erreichen wird.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

Zehn Wochen Krieg, zwölf tote Generäle - so lautet unbestätigten Angaben zufolge die Bilanz des russischen Angriffs auf die Ukraine. Westliche Geheimdienste sollen bei den Attentaten eine gewichtige Rolle spielen. Russland werde dennoch gewinnen, behauptet der Sprecher von Wladimir Putin.

Russland glaubt trotz der westlichen Geheimdiensthilfe für die Ukraine an einen Sieg. "Unserem Militär ist bekannt, dass die USA, Großbritannien und die NATO als Ganzes ständig Informationen und andere Daten an die ukrainischen Streitkräfte übermitteln", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Agentur Interfax zufolge. Ebenso wie die westlichen Waffenlieferungen trage dies "nicht zu einem schnellen Abschluss der Operation" bei, ergänzte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Diese Unterstützung könne aber nicht verhindern, dass Russland seine selbstgesteckten Ziele erreichen werde.

Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, dass US-amerikanische Geheimdienstinformationen zur Tötung mehrerer russischer Generäle beigetragen haben. Demnach geben die USA unter anderem die Standorte der mobilen Hauptquartiere der russischen Armee an das ukrainische Militär weiter. Damit soll es die Kommandostände mit Artillerie angreifen können. Der Bericht beruht auf Angaben von nicht genannten Geheimdienstquellen.

Die ukrainische Armee nimmt für sich in Anspruch, seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar zwölf russische Generäle durch gezielten Beschuss getötet zu haben. Moskau hat sich zum angeblichen Tod der Generäle bislang nicht geäußert.

Generäle selbst schuld?

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Auf Nachfrage erklärte der Nationale Sicherheitsrat der USA, dass es den USA bei der Bereitstellung von Geheimdienstinformationen nicht primär darum geht, russische Generäle zu töten. Die US-Regierung stelle "Informationen auf dem Schlachtfeld zur Verfügung, um den Ukrainern bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen", erklärte die Sprecherin des Sicherheitsrats, Adrienne Watson. "Wir stellen keine Informationen mit der Absicht zur Verfügung, russische Generäle zu töten."

Einem ehemaligen US-Militärbeamten zufolge sind die russischen Generäle oftmals selbst dafür verantwortlich, dass sie abgehört und geortet werden, weil sie über unsichere Telefone kommunizierten. Das sei ein Zeichen für schlechte Disziplin, Mangel an Erfahrung, Arroganz und die Unfähigkeit, die Fähigkeiten der Ukraine zu würdigen, erklärt der frühere Oberbefehlshaber der US-Armee, Frederick B. Hodges, der jetzt beim Center for European Policy Analysis arbeitet, in dem Bericht. "Es ist nicht schwer, jemanden auf einem Telefon zu orten."

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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