Politik

Großbrand nach Explosion Krim-Brücke teilweise eingestürzt

Am Morgen kommt es auf der Krim-Brücke zu einer Explosion, der Rauch des nachfolgenden Brandes ist kilometerweit zu sehen. Die Schäden an der Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, sind erheblich. Teile des Bauwerks stürzen ein.

Teile der strategisch wichtigen Straßen- und Eisenbahnbrücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, sind nach einer Explosion eingestürzt. Zuvor hatte sich dort eine Detonation in einem Lastkraftwagen ereignet, teilte das russische Nationale Anti-Terror-Komitee mit. Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspanne, sei aber nicht beschädigt worden.

Das Fahrzeug kam diesen Angaben zufolge vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Sieben Treibstoff-Anhänger eines Zuges hätten durch die Explosion Feuer gefangen. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Die Schäden an Gleisanlagen und auf der Fahrbahn sind offenbar massiv. Kremlnahe Medien veröffentlichten Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons eines Güterzugs zu sehen, in denen Diesel transportiert worden sein soll.

Mindestens drei Tote

Das russische Zivilschutzministerium teilte unterdessen mit, der Brand sei gelöscht. Später wurde mitgeteilt, dass mindestens drei Menschen bei der schweren Explosion ums Leben kamen. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, die sich in der Nähe des Lkw befanden. Ihre Leichen wurden aus dem Wasser geborgen.

Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärte auf Twitter, dies sei "der Anfang". Er reklamierte keine direkte Verantwortung der Ukraine für den Vorfall, schrieb aber auch: "Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurückgegeben werden, alles, was von Russland besetzt ist, muss vertrieben werden."

Die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands seit Ende Februar wehrt, hat immer wieder angekündigt, sich die Krim zurückzuholen. Die Militärführung in Kiew kündigte auch einen Beschuss der Brückenanlagen an, sobald es die vom Westen gelieferten schweren Waffen dafür gebe. Russland wiederum betonte, dass ein Angriff auf die Brücke ein klares Überschreiten der roten Linie sei.

Der Machtapparat in Moskau drohte für den Fall mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete nach Kremlangaben die Einrichtung einer Kommission an, die die Hintergründe des Vorfalls aufdecken soll. Die Behörden auf der Krim kündigten an, den Verkehr über Fähren und über den zuletzt in der Ukraine besetzten Landkorridor sicherzustellen. Es drohten keine Versorgungsengpässe, hieß es in der Krim-Hauptstadt Simferopol. Der Chef des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, meinte, "ukrainische Vandalen" hätten die Brücke beschädigt. Das russische Energieministerium teilte mit, dass auch die Treibstoffversorgung ungeachtet des verbrannten Diesels gesichert sei.

Quelle: ntv.de, sba/rts/dpa

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