FDP-Vize ist zuversichtlich Kubicki über Bundestagswahl: "Wir werden zweistellig"
26.12.2024, 00:01 Uhr Artikel anhören
Für FDP-Vize Kubicki geht im Februar noch mehr als ein Ergebnis knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem abrupten Ende der Ampel kann sich Kubicki eine Dreierkoalition mit CDU und einer erneuerten SPD vorstellen. Einem Neustart mit den Grünen erteilt er eine Absage. Für die Liberalen setzt der FDP-Vize nach dem Jahreswechsel auf stark steigende Zustimmung bei den Wählern.
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki nennt für die Liberalen bei der Bundestagswahl ein Wahlziel von mindestens zehn Prozent. "Wir werden zweistellig", sagte Kubicki dem "Stern". "Ich mache sicher meinen 40. Wahlkampf, ich weiß, dass die Stimmung jederzeit dramatisch kippen kann." Mit dem Beginn des neuen Jahres würden sich die Menschen neu sortieren. "Das alte ist vergangen, es wird abgehakt, sie konzentrieren sich auf das, was kommt. Ich sage das mal in der mir eigenen unpolemischen Art: Die Bürger stehen vor der Frage - Wohlstand oder Verzicht, Glück oder Depression."
Kategorisch schloss Kubicki für die FDP jegliche Regierungszusammenarbeit mit den Grünen in den kommenden vier Jahren aus. "Ich schließe aus, dass es im nächsten Bundestag noch einmal eine Regierungszusammenarbeit zwischen der FDP und den Grünen geben wird", sagte er dem Magazin. "Das Menschenbild ist einfach zu unterschiedlich. Wir glauben, dass Menschen eigenverantwortlich ihr Leben gestalten können. Die Grünen glauben, dass Menschen beschützt werden müssen. Politisch passt das nicht. Ich werde einer Zusammenarbeit mit den Grünen in der nächsten Legislatur auf keinen Fall zustimmen."
"Dann gibt es keinen Olaf Scholz mehr"
Für die Koalitionsverhandlungen nach dem 23. Februar zeigte sich Kubicki zugleich offen für eine Deutschlandkoalition aus CDU, SPD und FDP. "Ich könnte mir nach der Wahl auch eine Deutschlandkoalition vorstellen", sagte Kubicki dem Magazin weiter. "Wenn die SPD mit Scholz unter 20 Prozent landet, wovon man ja ausgehen muss, dann sind all die Charakternasen von heute weg. Dann wird es Olaf Scholz nicht mehr geben, keinen Rolf Mützenich, keine Saskia Esken und keinen Lars Klingbeil. Dann könnte so ein Bündnis funktionieren. Es gibt in der SPD immer noch viele, die das Godesberger Programm im Kopf haben, die an Aufstieg glauben, an wirtschaftliches Wachstum und nicht nur über Gendertoiletten diskutieren wollen."
Für eine Ära nach FDP-Chef Christian Lindner brachte der 72-Jährige mehrere potenzielle Nachfolger ins Spiel. Auf die Frage, ob es denkbare Kandidaten gebe, antwortete Kubicki: "Abgesehen davon, dass diese Frage jetzt überhaupt nicht ansteht: Dutzende." Er selbst schloss eine Bewerbung für den nächsten Parteivorsitz aus. "Ich werde mit Sicherheit nicht Nachfolger von Christian Lindner. Aber Johannes Vogel, Konstantin Kuhle, Christian Dürr und viele andere, die könnten das alle", sagte Kubicki.
Quelle: ntv.de, mau