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Minister: "Wo ist das Problem?" Kuss-Übergriff auf Baerbock sorgt für Empörung

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Bundesaußenministerin Baerbock drehte rasch den Kopf, um dem Kuss zu entgehen.

Bundesaußenministerin Baerbock drehte rasch den Kopf, um dem Kuss zu entgehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Rande eines Gipfels der europäischen Außenministerinnen und -minister in Berlin kommt es zu einer unangenehmen Situation für die Gastgeberin Annalena Baerbock. Als rund 20 Chefdiplomaten für ein offizielles Foto posieren, versucht der kroatische Minister Grlic Radman plötzlich, die neben ihm stehende Baerbock zu küssen.

Eine Kuss-Attacke des kroatischen Außenministers Gordan Grlic Radman auf Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in Grlic Radmans Heimat harsche Kritik ausgelöst. Das Verhalten des Ministers sei "höchst unangemessen", urteilte Frauenrechtlerin Rada Boric gegenüber der Zeitung "Jutarnij List". "Gewaltsames Küssen von Frauen nennt man auch Gewalt, oder nicht?", fragte die frühere Regierungschefin Jadranka Kosor im Onlinedienst X, vormals Twitter.

Der 65-jährige Grlic Radman hatte versucht, die Grünen-Politikerin am Donnerstag beim Gruppenfoto am Rande einer Konferenz europäischer Außenministerinnen und -minister in Berlin zu küssen. Online verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie Grlic Radman zunächst Baerbock die Hand zum Gruß entgegenstreckt, sich dann aber plötzlich zum Kuss vorbeugt. Die Bundesaußenministerin dreht rasch den Kopf weg, um dem Kuss zu entgehen.

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Der kroatische Außenminister sagte vor Reportern, er wisse "gar nicht, wo das Problem ist": "Wir grüßen einander immer herzlich. Das ist eine herzliche Annäherung unter Kollegen." Frauenrechtlerin Boric kritisierte dagegen, das Video zeige "klar, dass hier keine derartige Beziehung besteht und dass die Ministerin von einer derartigen Annäherung überrascht wurde".

Auf Einladung von Baerbock hatten am Donnerstag mehr als ein Dutzend Außenminister aus europäischen Staaten über Reformen der Europäischen Union beraten. Im Kern der Gespräche in Berlin stand die Frage, wie die Handlungsfähigkeit der EU angesichts der angestrebten Erweiterungen erhalten werden kann. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sagten 17 Außenministerinnen und Außenminister ihre Teilnahme zu - darunter die Ressortchefs aus der Ukraine und aus der Türkei. Elf weitere Länder seien auf Staatssekretärsebene vertreten worden. Geladen worden seien EU-Mitglieder und beitrittswillige Staaten. Organisiert worden sei die Europakonferenz in Abstimmung mit der spanischen Ratspräsidentschaft.

Quelle: ntv.de, uzh/AFP

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