Politik

"Ich bereue es bis heute" Lacher im Flutgebiet beschäftigt Laschet noch immer

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Von jedem großen Ereignis - auch von Katastrophen - bleiben ikonische Bilder. Von der Flut 2021 bleibt das des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Laschet im Gedächtnis: Der Kanzlerkandidat lacht, während andere ernst bleiben. Knapp ein Jahr nach der Aufnahme spricht Laschet im RTL/ntv-Interview darüber.

Auch ein Jahr nach seinem Lacher während eines Besuchs im von der Flut betroffenen Erftstadt bedauert der ehemalige NRW-Ministerpräsident die Situation. "Mich bewegte das schon von der ersten Minute an, welches Echo das ausgelöst hat", so Laschet im RTL/ntv-Interview mit Ulrich Klose. Er habe damals seinen Urlaub abgebrochen, sei Tag und Nacht unterwegs gewesen und habe "mit vielen Menschen, die betroffen waren, zusammengesessen, auch geweint". Umso bedauerlicher, "dass dann innerhalb weniger Sekunden eine solche Lach-Situation entsteht".

Die Szene spielte sich während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ab. Kameras zeichneten auf, wie CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Hintergrund kräftig lacht – und das mitten im Flutgebiet in Nordrhein-Westfalen, in dem Tausende ihr Hab und Gut verloren. "Dieses Bild", erklärt Laschet Klose, "war für wenige Sekunden eines, was ich bis heute bereue, was mir leidtut, was ich aber nicht mehr aus der Welt schaffen kann." Warum er damals gelacht hat, will Laschet nicht sagen. "Es war einfach eine völlig überflüssige Bemerkung", so der CDU-Politiker. Er bekräftigt aber im Gespräch: "Ich bin jedenfalls ein anderer Mensch als das Lachbild nahegelegt hat."

Der damalige CDU-Kanzlerkandidat glaubt auch, dass der Lacher Einfluss auf die Bundestagswahl hatte, auch wenn er nicht allein entscheidend gewesen sei. "Nur, die Menschen, die das damals gesehen haben, haben nicht den Menschen gesehen, der ich bin", so Laschet. Er sei ein sehr empathischer Mensch, der Anteil nehme. Ob ihn das jemals loslassen werde, wisse er nicht. Auch wenn er heute viele Menschen trifft, die wüssten, "dass ihr Ministerpräsident ein anderer war", sei es ein sehr ärgerliches Bild, das immer wieder auftauchen werde.

Korrekturhinweis: Zunächst hieß es in der Meldung, die Lach-Situation habe sich im Ahrtal ereignet. Dies wurde berichtigt. Sie ereignete sich bei Laschets Besuch in Erftstadt am 17. Juli 2021.

Quelle: ntv.de, mpe

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