Kampf gegen Terror Lambrecht sagt Beteiligung an neuer EU-Mission in Niger zu
16.12.2022, 18:08 Uhr
"Deutschland wird sich substantiell daran beteilige," versicherte Lambrecht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bis 2024 ist der Abzug der Bundeswehr aus Mali geplant. Das könnte sich jedoch negativ auf die Sicherheitslage im Nachbarland Niger auswirken. Im Kampf gegen militante Islamisten sagt Deutschland Hilfe zu - ein EU-Projekt, das sich lohne.
Deutschland wird sich an einem EU-Einsatz im westafrikanischen Niger maßgeblich beteiligen. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht betonte bei einem Besuch des Landes in der Hauptstadt Niamey: "Wir lassen den Sahel nicht alleine." Mit Blick auf die von den EU-Außenministern beschlossenen Einsatz zur Stabilisierung des Landes sagte die SPD-Politikerin: "Deutschland wird sich substantiell daran beteiligen." Eine konkrete Zahl nannte die Ministerin nicht.
Den EU-Plänen zufolge sollen bis zu 300 Soldatinnen und Soldaten zum Einsatz kommen. Der Lufttransportstützpunkt wird bereits weiter ausgebaut und könnte sich mit Blick auf den bis 2024 geplanten Abzug der Bundeswehr aus Mali zu einem zentralen Drehkreuz für das weitere Engagement entwickeln.
Als Teil der Zusammenarbeit wolle Deutschland beim Bau eines Militärkrankenhauses in Niger helfen, das auch für die Zivilbevölkerung offen stehen werde, sagte Lambrecht. Die EU will Niger bei der Abwehr von Terrorgruppen und dem Schutz der eigenen Bevölkerung stärker militärisch unterstützen und so die Sahelregion stabilisieren. Ein wichtiger Schritt, denn als eines der ärmsten Länder der Welt läuft das demokratisch regierte Land Niger Gefahr, von der Instabilität im Nachbarland Mali angesteckt zu werden.
"Im Kampf gegen die Dschihadisten bewährt"
Mali, wo die Bundeswehr noch bis Mai 2024 mit rund 1100 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen des UN-Auftrags Minusma im Einsatz sein soll, wird zunehmend von radikalislamischen Gruppen destabilisiert. Das 20-Millionen-Einwohner-Land hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt - allein zwei folgten 2020 und 2021 aufeinander. Im Februar 2024 soll es laut Übergangsregierung Präsidentschaftswahlen geben.
Die Unterstützung Nigers hingegen hätte sich "im Kampf gegen die Dschihadisten bewährt - das Land verzeichnet deutlich weniger Gewaltanschläge als die Nachbarn Mali und Burkina Faso", konstatiert Ulf Laessing, Leiter des Sahel-Programms der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.
Quelle: ntv.de, can/rts/dpa