RTL/ntv-Quadrell "Lasse mir nicht von US-Vize sagen, mit wem ich in Deutschland zu sprechen habe"
16.02.2025, 21:06 Uhr Artikel anhören
"Sehr klar und sehr deutlich" will Merz mit dem US-Vize gesprochen haben.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool)
Der Auftritt von US-Vize Vance spielt auch beim Vierer-Treffen der Spitzen von SPD, CDU, Grünen und AfD eine Rolle. Einmal mehr reagiert CDU-Chef Merz mit scharfen Worten auf die Aussagen. Er verbitte sich solche Einmischungen.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance zum Umgang mit der AfD in scharfer Form zurückgewiesen. "Ich verbitte mir solche Einmischungen in die deutsche Bundestagswahl und auch in die Regierungsbildung danach", sagte er im Quadrell auf RTL/ntv. "Ich lasse mir doch nicht von einem amerikanischen Vizepräsidenten sagen, mit wem ich hier in Deutschland zu sprechen habe." Scholz nannte die Äußerungen "völlig unakzeptabel". Deutschland habe aus der Erfahrung des Nationalsozialismus die Lehre gezogen, dass es keine Zusammenarbeit mit den extrem Rechten gebe.
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Vance hatte die europäischen Verbündeten zuvor in einer Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz kritisiert und vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. Mit Blick auf das Verhältnis der anderen Parteien zu der vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD sagte Vance: "Für Brandmauern ist kein Platz." Der US-Vizepräsident warnte dabei generell die Europäer davor, stark rechtsgerichtete Parteien von Regierungskoalitionen auszuschließen. Damit werde der Wille des Volkes missachtet, etwa bei der Begrenzung von Zuwanderung.
Merz sagte in der TV-Debatte zum Thema Brandmauer: "Ich will, dass der Brand hinter der Mauer nicht zum Flächenbrand in Deutschland wird." Dies habe er dem US-Vizepräsidenten bei dem Treffen in München "sehr klar und sehr deutlich" gesagt.
Merz verteidigte die Abgrenzung der Union zur AfD. Er richtete sich direkt an die ebenfalls im Studio anwesende AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und sagte: "Sie sind eine rechtsradikale Partei, zum großen Teil rechtsextremistisch." Er sage es "nochmal sehr klar: Mit dieser Partei wird es keine Zusammenarbeit geben."
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa