Quadrell im Liveticker +++ Habeck: "Das waren die schönen Momente" +++
16.02.2025, 18:02 UhrGrünen-Chef Habeck hat sich beim Quadrell an den Momenten erfreut, bei denen es zwischen ihm, Merz und Scholz Konsens gegeben hat. "Was ich ganz gut fand, war, dass sich zwischendrin die erwarteten Frontstellungen etwas aufgelöst haben", sagt Habeck im Anschluss. "Bei der Ukraine war das so, jedenfalls, wenn man es richtig gelesen hat." Auch habe es beim Bürokratieabbau oder beim Bauen Übereinstimmungen gegeben. "Das fand ich eigentlich die schöneren Momente, wo wir uns nicht unsere Wahlprogramme aufgesagt haben, das können wir ja alle. Sondern wo mal ein bisschen was passiert ist, was nicht nur im Lehrbuch für Spin-Doktoren steht. Insgesamt war es, glaube ich, ein ganz lebhafter Abend."
+++ 23:44 Blome: "Da wird Jauch noch einmal Rede und Antwort stehen müssen" +++
Auch in der Nachbesprechung ist das Malheur rund um den Merz-Bierdeckel noch einmal Thema. Plötzlich lag das 20 Jahre alte Museumsstück auf dem Boden, sagt Ludowig. In der Vorbereitung sei sogar über dieses Szenario nachgedacht worden, sagt Blome. Denn die klare Regel des Museums war: Der Bierdeckel darf nicht mit bloßen Händen - nur mit weißen Handschuhen - angefasst werden. "Da wird Jauch noch einmal Rede und Antwort stehen müssen", witzelt Blome und fügt hinzu: "Wenn der Museumsdirektor das überlebt hat."
+++ 23:31 Weimer sieht politisches Unentschieden +++
Für Publizist und ntv.de-Kolumnist Wolfram Weimer gibt es zwei Sieger: Die beiden Moderatoren Pinar Atalay und Günther Jauch. Politisch sei das Quadrell ein unentschieden gewesen, was bei der derzeitigen Lage auf Merz einzahle. Bundeskanzler Scholz hätte einen ultimativen Erfolg gebraucht, der sei aber ausgeblieben. Er habe dennoch eine "achtbare Figur" gemacht, befindet Weimer.
+++ 23:25 Beisenherz: Blome klingt fast wie Habeck +++
Warum hat Robert Habeck die meisten Sympathiepunkte? Moderatorin Panagiota führt dies vor allem auf die Art und Weise, wie der Grünen-Politiker spricht, zurück. Habeck spreche grundsätzlich mit viel Gestik und Mimik - "auch, wenn er nicht spricht". So sei seine Reaktion auf die Redebeiträge seiner Kontrahenten an seinem Gesicht abzulesen gewesen. Scholz hingegen falle mit starren Gesichtszügen auf, was ihn Sympathiepunkte koste. Doch was nutzen die Sympathiepunkte? Nikolaus Blome hält sie für enorm einflussreich. "Sympathie ist die Vorstufe von Vertrauen", sagt er. Beisenherz daraufhin: "Das klang jetzt fast wie Robert Habeck."
+++ 23:21 In Sachen Sympathie führt Habeck +++
Für die Zuschauer des Quadrells ist Friedrich Merz der Sieger, im Hinblick auf Sympathie und Glaubwürdigkeit kann allerdings Robert Habeck punkten. Auf die Frage "Wen fanden Sie am sympathischsten?" platziert er sich mit 34 Prozent weit vor Friedrich Merz (23 Prozent), Olaf Scholz (19 Prozent) und Alice Weidel (17 Prozent). Auf die Frage "Wer wirkte auf Sie am glaubwürdigsten?" entschieden sich mit 29 Prozent eine Mehrheit für Friedrich Merz, dicht gefolgt von Robert Habeck (26 Prozent). Alice Weidel schaffte es mit 20 Prozent sogar vor Olaf Scholz, den 19 Prozent für glaubwürdig hielten.
+++ 23:14 Experte Bremer: Habeck war "eine Enttäuschung" +++
ntv-Politikexperte Heiner Bremer sieht im Quadrell eine leichte Überlegenheit bei Merz. Scholz sei jedoch "überraschend agil und angriffslustig" gewesen. Habeck nennt er "eine Enttäuschung". Der Grünen-Chef habe im Quadrell nicht stattgefunden. Weidel sei "ganz gut rübergekommen". Zur Frage zur möglichen Koalitionen sagt Bremer, für die Union werde es kaum andere Partner geben als die SPD.
+++ 23:08 Forsa-Ergebnis irritiert Moschner +++
Ruth Moschner zeigt sich bei RTL nach der Forsa-Umfrage irritiert, dass Merz so gut ankam. "Ich stelle mir Merz zum Beispiel im Dialog mit Trump vor." Das stelle sie sich mitunter schwierig vor. Denn: Auch im Bundestag habe man bereits gemerkt, dass möglicherweise "ein kleiner Choleriker in ihm steckt". Moschner sagt: "Das finde ich unangemessen für einen Staatsmann." Panagiota sieht das anders: Ein Politiker mit "Kanten" sei nicht schlimm. Merz könne das Land nach außen sicherlich gut vertreten.
+++ 23:04 Ihre Meinung ist gefragt: Wer ist der Sieger des Quadrells? +++
+++ 22:59 Jauch lobt Debatte - und gibt Bierdeckel-Entwarnung +++
Der ein oder andere Zuschauer des Quadrells dürfte einen Schrecken bekommen haben, als Moderator Jauch den geschichtsträchtigen Steuererklärungs-Bierdeckel versehentlich fallen lies. "Der Kollege vom Museum war nachsichtig", sagt Jauch nach der Sendung bei ntv. Der Bierdeckel sei inzwischen in Sicherheit und laufe nicht Gefahr, nun unter einem frischgezapften Pils zu landen. Jauch lobt zudem den fairen Umgang der Kandidaten untereinander.
+++ 22:48 Zuschauer sehen Friedrich Merz als Sieger +++
Friedrich Merz ist der Sieger des RTL/ntv Wahl-Quadrells. Das ergab eine aktuelle Zuschauer-Befragung von Forsa im Auftrag von RTL und ntv. Auf die Frage "Wer sich insgesamt am besten geschlagen?" nannten 32 Prozent Friedrich Merz, 25 Prozent Olaf Scholz und jeweils 18 Prozent Robert Habeck und Alice Weidel. Für keinen der Kandidat:innen entschieden sich 7 Prozent.
Noch klarer fiel die Entscheidung auf die Frage "Wem trauen Sie am ehesten zu, das Land zu führen?" aus. Hier votierten 42 Prozent für Friedrich Merz, 19 Prozent für Olaf Scholz und 16 Prozent für Alice Weidel und nur 13 Prozent Robert Habeck. Ähnlich das Ergebnis auf die Frage "Wen fanden Sie am kompetentesten?". Hier liegt Friedrich Merz mit 38 Prozent ebenfalls deutlich vor Olaf Scholz mit 25 Prozent und Robert Habeck und Alice Weidel mit jeweils 16 Prozent.
+++ 22:44 Llambi fand Merz "staatsmännisch" +++
Bei RTL fragen Nikloaus Blome und Frauke Ludowig nach dem Gewinner des Abends. "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi fand Friedrich Merz "sehr stark". Er sei staatsmännisch rübergekommen. Schauspielerin Ruth Moschner fand Robert Habeck "überraschend gut" und kritisierte vor allem Alice Weidel. Moderatorin Panagiota Petridou sagte, Olaf Scholz sei "zwischendurch sympathisch und humoristisch" gewesen. Weidels Auftritt habe sie an "Stammtischparolen" erinnert.
+++ 22:37 Klingbeil: Merz hat Chance nicht genutzt +++
Nach dem Quadrell geht es um die Deutungshoheit. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil lies wenig überraschend kein gutes Haar am Auftritt von Unions-Kanzlerkandidat Merz. Diese habe die Chance nicht genutzt, sich nach der AfD-Abstimmung im Bundestag zu entschuldigen, sagt er in der Nachbesprechung bei ntv. CDU-Generalsekretär Carsten Linneman widerspricht ebenfalls wenig überraschend: "Leider versuchen SPD und Grüne den Leuten da was einzureden." Das Quadrell habe gezeigt, dass die Union nicht mit der AfD zusammenarbeiten werde.
+++ Merz gibt zum Abschied die Faust, Habeck den Ellenbogen +++
Zum Abschluss geben sich die Kandidaten und Moderatoren Pinar Atalay und Günther Jauch die Hand. Merz nicht: Als Jauch die Hand ausstreckt, um sie ihm ebenfalls schütteln, macht dieser daraufhin eine Faust. Jauch macht mit und gibt Merz einen "Fistbump", also einen Faustgruß. Habeck und Jauch entscheiden sich für den Ellenbogen. Jauch hat zuvor mimisch angedeutet, ihm besser nicht die Hand zu geben - er ist wohl erkältet.
+++ 22:25 Endstand bei der Redezeit: Ganz ausgeglichen war es nicht +++
+++ 22:21 Jeder darf nochmal - dann ist die Zeit rum +++
In der Schlussrunde gibt jeder Kandidat seine Kernforderungen zum Besten.
- Scholz betont die Sicherheit Europas und ein gerechtes Sozialsystem. Dafür müsse es genügend Finanzmittel geben.
- Weidel will die illegale Migration stoppen, Energiepreise senken und technologieoffen sein, womit sie Kernkraft und Kohle meint.
- Habeck sagt, die Lage sei ernst und appelliert zur Zusammenarbeit. Probleme müssten gelöst werden, alle Kinder sollen die gleichen Chancen haben.
- Merz wiederholt die für ihn wichtigsten Themen: Stopp der irregulären Migration und eine bessere Wirtschaftspolitik.
Damit geht das erste TV-Quadrell Deutschlands zu Ende. Jetzt folgt die Analyse.
+++ 22:13 Zoff zwischen Weidel und Merz +++
Merz wird gefragt, mit wem er koalieren wolle. Die Sendung habe deutlich gezeigt, warum die Union die Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe. "Alles andere entscheiden die Wählerinnen und Wähler", sagt Merz. Weidel geht dazwischen: "Wir haben es gehört", die Union könne ihre Wahlkampfversprechen nicht umsetzen, sie "zementieren sich in linker Politik ein", sagt Weidel.
+++ 22:08 Scholz gewinnt - zumindest bei "Wer wird Millionär" +++
Eine Runde "Wer wird Millionär" mit Jauch: Die Kandidaten müssen schätzen: Wie viel Prozent der Beamten arbeiten bis zur gesetzlichen Altersgrenze?
- A: 20 Prozent
- B 40 Prozent
- C 60 Prozent
- D 80 Prozent
Habeck "schätzt" 60 Prozent. Merz reagiert spöttisch: "Höchstens 40 Prozent." Richtig tippt Scholz: 20 Prozent. Jauch: "Dann wären Sie eine Runde weiter." Scholz entgegnet schlagfertig: "Das ist mein Plan überhaupt." Lautes Gelächter unter den Zuschauern im Foyer. Punkt für Scholz!
+++ 22:04 Bekannte Gesichter beim Rudelgucken +++
+++ 21:57 Weidel erklärt ihren Schweizer Wohnsitz +++
Weidel möchte erklären, warum es in Deutschland zu wenige Wohnungen gibt. "Lassen Sie mich raten", sagt Jauch: "Migration?" Weidel verneint, das Bauen sei zu teuer in Deutschland, die Steuern und Abgaben zu hoch. Deshalb sei die Eigentumsquote in Deutschland so niedrig. Merz wirft ein, in der Schweiz sei sie noch niedriger. Jauch steigt ein: Viele Menschen hätten noch nicht verstanden, warum Weidel einen Wohnsitz in der Schweiz und einen in Deutschland habe. Ihr Hauptwohnsitz sei in Deutschland, der ihrer Frau und der Kinder auch. Jauch fragt mehrmals ob sie nur in Deutschland Steuern zahle. Weidel lacht: Sie zahle nur in Deutschland Steuern, habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. "Weil ich diesem Land dienen möchte", sagt Weidel.
+++ 21:53 Netz lacht über Weidel-Aussage +++
Auch online wird fleißig mitdiskutiert. Die Frage an Weidel, wie sie die Grenzen sichern will, sorgt online für Lacher.
+++ 21:49 Bürgerschelte von Scholz? +++
Stichwort Wohnungsmangel: Mietpreisdeckel und Mietpreisbremse haben nicht funktioniert, sagt Jauch in Richtung Scholz. Was nun? Der Kanzler pocht vor allem auf einen Mentalitätswechsel. "Wir können nicht mehr Wohnungen haben wollen und dagegen sein, dass die auch in der Nachbarschaft gebaut werden. Das klinge nach einer Bürgerschelte, wendet Jauch ein. "Keine Bürgerschelte", entgegnet Scholz. Nur ein moralischer Appell.
+++ 21:42 Der Zwischenstand bei den Redezeiten +++
+++ 21:38 Bei der Ukraine-Unterstützung wird Habeck plötzlich energisch +++
Weidel behauptet, die Lieferung von Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine würde eine Kriegsbeteiligung Deutschlands bedeuten. Habeck, der zwischenzeitlich etwas ruhiger war als die drei Mitbewerber, erhebt die Stimme. "Das ist eine Lüge. Niemand von uns hat das gesagt. Niemand will das." In Richtung Weidel sagt Habeck, bei der Haltung zum Waffensystem ist er bei Merz (der die Taurus-Lieferung fordert), bei Finanzierung Scholz (der die Schuldenbremse lockern will). Weidel mache den Menschen absichtlich Angst.
+++ 21:31 Merz gesteht Fehler der Union bei Bundeswehr ein +++
Merz fordert, man müsse einsortieren, "wo wir in diesem Krieg stehen". Er wirft Weidel vor, sie weigere sich, die Ursache des Kriegs zu nennen. Weidel schaut stoisch an Merz vorbei, reagiert nicht. Merz erklärt: Putin wolle nicht nur die Ukraine, sondern "Großrussland, also auch Teile Polens" Er habe Nato-Gebiet im Blick. "Sind wir darauf vorbereitet?", fragt Merz. Und antwortet sich selbst: Nein, denn auch die Union habe die Bundeswehr lange "sträflich vernachlässigt".
+++ 21:27 Trump und Vance - Weidels neue Freunde? +++
Themensprung: Unter dem Eindruck der Rede von US-Vize Vance von Freitag, in dem er den Fall der Brandmauer gefordert hatte, fragt Atalay Weidel, ob US-Präsident Trump und Vance ihre Freunde seien. Sie begrüße, dass Vance sich so deutlich geäußert habe, sagt Weidel. "Er hat sich bekannt zu Meinungsfreiheit", er lehne Brandmauern ab. Den Waffenstillstand, den die US-Regierung für die Ukraine anpeile, habe die AfD seit drei Jahren gefordert. "Trump ist dafür der Richtige". Die AfD unterhalte sich mit "Amerikanern, Russen, Ukrainern und auch Chinesen". Es stünde Deutschland gut zu Gesicht, eine Rolle als "neutraler Vermittler" anzunehmen, so Weidel. Kanzler Scholz: Dass Trump und Putin sprechen "verurteile ich nicht".
+++ 21:21 Scholz bestreitet Gedächtnisverlust bei Cum-Ex +++
Jauch: "Was ärgert Sie mehr, ihr Cum-Ex-Gedächtnisverlust oder dass Musk Sie doof findet?" Scholz: "Da ich kein Gedächtnisverlust hatte, sondern berichtet habe, was ich weiß, und alle rausgekriegt haben, dass ich alles ordentlich gemacht habe, finde ich es schwierig, dass Herr Musk sich so äußert." Merz wundert sich, Scholz könne den Gedächtnisverlust doch nicht bestreiten. Macht Scholz aber - und weiter mit Musk: "Aber ehrlicherweise: Ich ärgere mich nicht, konservative und manchmal auch sehr rechte Unternehmer haben die SPD schon im 19. Jahrhundert nicht gut gefunden, was soll sich daran ändern. Im Foyer erntet diese Aussage unter den Zuschauern laute empörte Rufe und Gelächter. Jauch lässt Scholz aber nicht so schnell vom Haken. "Aber dass der Satz 'Ich erinnere mich nicht', im Cum-Ex-Prozess öfter über ihre Lippen kam, ...", fängt Jauch an, doch Scholz unterbricht: "Es gab keinen Cum-Ex-Prozess." Es sei sowieso rausgekommen, dass es sich nicht bewahrheitet habe, deswegen könne man das auch mal ruhen lassen, so Scholz schnippisch.
+++ 21:11 Faktencheck: Hat Deutschland die höchsten Energiepreise? +++
Die Kollegen von stern.de überprüfen in ihrem Faktencheck die Aussage von Weidel, Deutschland habe die höchsten Energiepreise weltweit. Tatsächlich liegt Deutschland demnach weltweit auf Platz neun, in Europa nach Italien auf dem zweiten Platz.
+++ 21:09 Habeck: "Liebesgrüße aus Moskau" +++
Attacke von AfD-Chefin Weidel in Richtung Wirtschaftsminister Habeck: "Sie haben die Energie teuer gemacht." Das Problem sei die grüne Energiewende. Habeck schießt zurück: "Liebesgrüße nach Moskau." Das Problem hinsichtlich der hohen Energiepreise sei, dass Deutschland in die "Falle" aus Russland getappt sei und sich von russischem Gas abhängig gemacht habe. "Daran knabbern wir noch heute." Die AfD verstehe das Problem nicht, denn sie habe kein Problem damit "sich Putin zu unterwerfen", so Habeck.
+++ 21:06 Habeck und Scholz einig bei Mehrbelastung für Reiche +++
Atalay spricht Habeck auf die Wirtschaftsprogramme der Mitdiskutanten an: "Sie haben die ganze Zeit schon skeptisch gekuckt." Habeck nimmt den Faden auf. Es gebe einen Unterschied zwischen "den anderen und uns": Bei den Grünen profitieren Geringverdiener. Die Wähler müssten sich entscheiden zwischen "einer Politik, für die, die es schon haben oder für die, die es dringend brauchen." Ab welchem Nettoeinkommen ist ein Mensch in Deutschland reich, wird Scholz gefragt: Menschen mit Bundeskanzlergehalt könnten ruhig mehr Steuern zahlen, sagt der Kanzler. Zur Info: Das monatliche Bruttogehalt des Kanzlers liegt bei 38.329,50 Euro.
+++ 21:02 Weidel stichelt, Merz fühlt sich geehrt +++
Wir bleiben beim Thema Steuern: Erwartungsgemäß will jeder entlasten. Und jeder gibt vor, dass auch die entlastet werden, die weniger haben. Weidel sagt: "Bei uns sind Geringverdiener sehr gut aufgehoben." Die AfD wolle eine starke Anhebung der Steuerfreibeträge. Weidel stichelt hinsichtlich der Steuerpläne gegen Merz. Dieser entgegnet: "Wir sind die Hauptgegner für Sie. Das ehrt uns." Es vergrößere die Abstände zwischen den Konservativen und der in Teilen rechtsextremen Partei.
+++ 20:53 Steuererklärung auf dem Bierdeckel? Jauch hat den Bierdeckel +++
Die Älteren erinnern sich: Friedrich Merz machte 2003 den Vorschlag, die Steuererklärung auf dem Bierdeckel machen zu können. Ebenjenen exemplarischen Bierdeckel hat Jauch dabei, ausgeliehen aus dem Haus der Geschichte in Bonn. Habeck findet das "irgendwie lustig". Jauch fragt: "Wie viel Pils hatten Sie intus?" Gar keine, sagt Merz - und überträgt die Idee auf das Hier und Jetzt. Die Union setze auf eine Vereinfachung des Systems – zwar nicht auf einem Bierdeckel, aber per App.
+++ 20:47 Erwartbares zur Wirtschaft: AKWs, Bürokratie und "Technologieoffenheit" +++
Es geht um die Wirtschaft. Merz schießt bei der Frage nach einer Verbesserung der Wirtschaft scharf gegen Scholz und Habeck. "Mitten in einer Energiekrise schaltet die Koalition drei AKW ab." Deutschland müsse raus aus der seit zwei Jahren anhaltenden Rezession, betont Merz. Dafür müsse vor allem die Bürokratie abgebaut werden. Als Beispiel nennt er das Lieferkettengesetz, laut Merz ein "bürokratisches Monster". Weidel verspricht sinkende Energiepreise: "Durch Technologieoffenheit", die Grundlast könnten Kernkraftwerke tragen. Habeck schmunzelt. "Wenn Sie so wollen auch durch Erneuerbare Energien". Die AfD wolle aber das Erneuerbare-Energien-Gesetz abschaffen. Weidel sagt: "Jeder soll frei entscheiden, welche Heizung er sich eingebaut, welches Auto er fährt. Jedes Unternehmen soll frei entscheiden, was es produziert."
+++ 20:41 Opposition oder Dschungelcamp - "Wundere mich über die Frage?" +++
Schnellfragerunde im Quadrell: "Was ist schlimmer, Opposition oder Dschungelcamp?" Merz muss erstmal stocken: "Ich wundere mich über die Frage?" Atalay antwortet: "Na, wir sind doch hier bei RTL." Stimmt, sagt Merz und antwortet: "Lieber Jahrzehnte Opposition als 10 Tage Dschungelcamp." Auch Scholz will nicht ins Dschungelcamp, hat es aber schonmal geguckt.
+++ 20:35 AfD-Debatte sorgt für hitzigen Start +++
Scholz zeigt sich gleich zu Beginn bissig und teilt gegen Merz und Weidel aus - Stichwort Bundestagsabstimmung. Es dürfe keine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten geben. Weidel giftet zurück: "Sie können mich hier persönlich beleidigen, wie sie wollen. Aber sie beleidigen damit Millionen an Wählern. Mich trifft das nicht. Ich repräsentiere aber Millionen von Menschen." Merz mischt sich ein: Weidel habe Höcke als potenzielles Kabinettsmitglied geadelt. Habeck hält sich raus.
+++ 20:28 Habeck: Wäre Adelsschlag für Taliban +++
Grünen-Chef Habeck widerspricht: Es gebe kein Land, das mit den Taliban diplomatische Beziehungen unterhält. Sollte man dies tun, sei das ein Adelsschlag für die Terrorgruppe.
+++ 20:26 Merz für Abschiebungen nach Afghanistan +++
Darauf folgt der Herausforderer Friedrich Merz, der die Umfragen seit Monaten deutlich anführt. Jauch sagt zu Merz, dass auch er es nicht schaffen werde, dass Großteil der Flüchtlinge das Land verlässt. Merz: Deutschland sei das einzige Land in ganz Europa, das weiter Flüchtlinge aus Afghanistan hole. Erst heute lese man in der Zeitung, die Bundesregierung würde das stoppen. "Erst heute!" Man könne dorthin abschieben, wenn man mit den Taliban verhandeln würde.
+++ 20:22 Das erste Wort hat der Kanzler +++
Jauch gibt das erste Wort dem Bundeskanzler - und setzt das erste Thema: Migration. Olaf Scholz betont, es müsse alles getan werden, um die irreguläre Migration zu begrenzen. Dieses Jahr werde die Zahl der irregulären Einwanderungen noch einmal um 100.000 reduziert, prophezeit Scholz. Zudem habe es seit seinem Amtsbeginn 70 Prozent mehr Abschiebungen gegeben. Es müsse daran gearbeitet werden, Menschen ohne Aufenthaltsrecht auch in zuständige europäische Länder zurückzuführen.
+++ 20:15 Jetzt live: Das Quadrell zur Bundestagswahl +++
Es geht los: Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel stellen sich den Fragen von Pinar Atalay und Günther Jauch - eine Woche vor der Bundestagswahl.
+++ 20:09 Habeck lässt sich feiern +++
"Unter Robert, Robert"-Rufen dankt Grünen-Chef Habeck seinen Anhängern vor Ort für die Unterstützung.
+++ 20:07 "Nazis raus"-Rufe bei Ankunft von Weidel +++
Die Ankunft von AfD-Chefin Alice Weidel wird von Gegenprotest begleitet. Ein Video von stern-Chefreporterin Miriam Hollstein dokumentiert "Nazis raus"-Sprechchöre.
+++ 20:03 Lindner: "Provoziere die Linke" +++
Angesprochen auf die Torten-Attacke gegen ihn, gibt sich Lindner betont locker. Er komme aus einer Konditorenfamilie. Die Anfeindungen gegen ihn sehe er als eine Art Bestätigung. "Ich weiß, ich provoziere die Linke. Niemand setzt sich so ein für Eigentum und Leistungsbereitschaft wie ich und die Partei." Letzte Frage: Ob er Olaf Scholz nochmal zu seiner Hochzeit einladen würde? "Mit dem Wissen von heute habe ich gelernt, wie er über mich denkt, deswegen würde ich ihm das nicht zumuten."
+++ 19:58 Lindner: "Die Frage finde ich einigermaßen respektlos" +++
Bieling fragt, welche Beziehung der FDP-Chef zum Leben normaler Menschen habe - und Lindner echauffiert sich etwas. "Die Frage finde ich einigermaßen respektlos." Das Gleiche könne er die Moderatorin auch fragen.
+++ 19:53 Lindner: Mit FDP im Parlament "keine Mehrheit für schwarz-grün" +++
Christian Lindner ist an der Reihe. Auf die Frage, warum die FDP derzeit mit Umfragewerten von unter fünf Prozent dasteht, antwortet Christian Lindner: "Es ist klar, dass es eine Endspurtsituation für die FDP gibt." Allerdings stehe die FDP am stärksten von allen Parteien für die Freiheit des einzelnen Menschen ein. Außerdem sollte der Wähler bedenken, dass es "keine Mehrheit für schwarz-grün gibt", sollte die FDP über die Fünf-Prozent-Hürde kommen und in den Bundestag einziehen.
+++ 19:46 RTL-Chef Schmitter: "Es ist auch Günther Jauchs Comeback" +++
Kurze Verschnaufpause. Das Quadrell wird zwar ohne direktes Publikum stattfinden, doch im Foyer des Berliner Studios ist einiges los. RTL-Chef Stephan Schmitter hält eine Rede im Foyer. "Wir sind stolz, diesen Abend auszurichten." Schmitter: "Es ist auch Günther Jauchs Comeback. Genau vor 10 Jahren hat er seine letzte Sendung bei der ARD moderiert, aber für diesen Abend ist er zurückgekehrt."
+++ 19:38 Ob Sahra Wagenknecht auch mal weint? +++
Moderatorin Bieling fragt, ob die BSW-Chefin, die in der Öffentlichkeit als starke Frau daherkomme, auch manchmal weint. Wagenknecht: "Wenn man einen Menschen verliert, der einem nahesteht. Wenn man im privaten Bereich eine schwere Entscheidung hat oder einen schweren Schicksalsschlag: Ja natürlich."
+++ 19:34 Krieg und Frieden: Wagenknechts Thema +++
Das BSW setzt im Wahlkampf auf das Thema Frieden. Trump habe eine Sache richtig gemacht: Verhandeln. Wagenknecht wiederholt ihre Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen. Niemand rechne mit einer militärischen Rückeroberung der Ukraine. Den russischen Angriffskrieg bezeichnet sie als "Stellvertreterkrieg". Die Ausgaben, die Deutschland zur Unterstützung der Ukraine getätigt habe, würden an anderer Stelle gebraucht. "Wir versündigen uns an der Zukunft."
+++ 19:27 Wagenknecht stellt sich als Alternative auf +++
Auf Gysi folgt seine Ex-Parteikollegin Sahra Wagenknecht, die mittlerweile mit ihrer eigenen Partei BSW darum kämpft, die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen. Ob das BSW links oder rechts sei? "Die meisten Menschen können mit diesen Schubladen nichts anfangen", entgegnet sie. Was das BSW vertrete, spreche viele Menschen an. Wagenknecht verweist auf die zurückliegenden Wahlen im Osten. "Die meisten Menschen trauen doch den alten Parteien gar nicht mehr zu, die Probleme zu lösen." In der AfD gebe es Leute, die ihr Gruseln. Eine Alternative sei das BSW.
+++ 19:22 Gysi: "Kandidiere danach nicht wieder" +++
Das Soziale ist das Kernthema der Linken, das macht Gysi deutlich. Das Bürgergeld etwa solle deutlich steigen. Ob er wirklich zum letzten Mal zu einer Bundestagswahl antritt? Gysi sagt: "Ich kandidiere jetzt mit Leidenschaft, danach nicht wieder." Er als Person habe in den vergangenen Jahren eine Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden, die er anfangs überhaupt nicht gehabt hätte.
+++ 19:16 Gysi macht den Auftakt: "Brauchen Fachkräfte aus dem Ausland" +++
Den Auftakt im Kreuzverhör macht Gregor Gysi. Das Urgestein der Linken kämpft im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick um ein Direktmandat. Das Moderatoren-Duo Roberta Bieling und Nikolaus Blome konfrontiert Gysi mit der Asylpolitik seiner Partei, die keinerlei Verschärfungen im Asylrecht fordert. "Wir brauchen einen Ausgleich durch Fachkräfte aus dem Ausland", sagt Gysi. Geflüchteten müsse schneller eine Arbeitserlaubnis ausgestellt werden. Er spricht sich gegen Zurückweisungen an der Grenze aus. "Dann gehen die über die grüne Grenze zehn Kilometer weiter."
+++ 19:00 Wagenknecht teilt gegen Merz aus +++
Die BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht teilt bereits vor Start des Kreuzverhörs kräftig gegen die Union aus. "Herr Merz kann ziemlich froh sein, dass er in diesem Wahlkampf bisher kaum zu Wirtschaftsfragen und fast nur zur Migration gefragt wurde, weil die Union ist blank in der Frage, wie man die Energiepreise senkt", sagt Wagenknecht. Die Partei werde immer als wirtschaftskompetent hingestellt.
+++ 18:52 Anhänger versammeln sich vor TV-Studio +++
Vor dem TV-Studio in Berlin Adlershof haben sich Anhänger der Parteien versammelt. Unterstützer der AfD begrüßen Parteichefin Alice Weidel mit wehenden Deutschlandfahnen und einem Plakat mit der Aufschrift: "Kanzlerin der Herzen".
+++ 18:44 Quadrell? Das gab es noch nie +++
Das Quadrell ist schon jetzt ein Stück deutsche Fernsehgeschichte: Noch nie lieferten sich vier Kanzlerkandidaten einen gemeinsamen Schlagabtausch. Kontrovers diskutiert werden dürften vor allem die Themen Wirtschaft und Migration, aber auch die Unterstützung für die Ukraine und das Verhältnis zwischen Europa und den USA. Für die Zuschauer bietet der Abend die Möglichkeit, die Vorstellungen und politischen Ziele der vier Kandidaten direkt miteinander zu vergleichen.
+++ 18:20 Wagenknecht, Lindner und Gysi im Kreuzverhör +++
Los geht der große Wahlabend auf RTL und ntv bereits um 19 Uhr. Dann stellen sich Sahra Wagenknecht (BSW), Christian Lindner (FDP) und Gregor Gysi (Die Linke) im Kreuzverhör den Fragen von Roberta Bieling und Nikolaus Blome. Alle drei kämpfen mit ihren Parteien um den Einzug in den Bundestag. Wer sich wie schlägt, können Sie ebenfalls im TV, im Livestream oder hier im Liveticker verfolgen.
+++ 18:00 Kampf ums Kanzleramt: TV-Viererrunde heute live +++
Showdown zur Bundestagswahl: Um 20:15 Uhr trifft Amtsinhaber Olaf Scholz auf seine Herausforderer Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel. Im linearen Fernsehen wird das Quadrell bei RTL und ntv ausgestrahlt, parallel können Sie es auch im Livestream auf ntv.de und bei RTL+ verfolgen. Moderiert wird das Redegefecht von Pinar Atalay und Günther Jauch.
Quelle: ntv.de