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Blockade auch vor CDU-Zentrale Letzte Generation schlägt wieder auf Sylt zu

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Aktivisten der Letzten Generation beschmierten eine Dior-Filiale auf Sylt.

Aktivisten der Letzten Generation beschmierten eine Dior-Filiale auf Sylt.

(Foto: Letzte Generation)

Die Letzte Generation nimmt zuletzt vermehrt reiche Menschen ins Visier. Sie seien "in erster Linie" an der Klimakatastrophe schuld, behaupten die Aktivisten. Nach einem Luxushotel und einem Privatjet beschmiert die Gruppe nun auch noch eine Dior-Filiale auf Sylt. Auch vor dem Kleinen Parteitag der CDU kommt es zu einer Aktion der Gruppe.

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben in Kampen auf Sylt ein Luxusmodehaus sowie einen Juwelier mit Farbe besprüht. Sechs Personen im Alter von 21 bis 63 Jahren wurden in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte. Fünf von ihnen dürfen demnach die Insel nun zwei Wochen lang nicht mehr betreten.

Nach Angaben eines Augenzeugen nutzten zunächst mehrere Aktivisten Feuerlöscher, um die Geschäftsfronten orangefarben einzusprühen. Anschließend hätten sie sich mit Plakaten vor den Läden platziert. "Für wen machen Sie Politik, Kanzler Scholz?", hieß es auf einem. Um das Geschehen versammelten sich viele Urlauber und Passanten. Nach Angaben der Polizei klebten sich anschließend vier der Aktivisten vor dem Eingangsbereich des Dior-Ladens am Boden fest. Ihre Hände seien durch Beamte wieder gelöst worden. Verletzte habe es bei dem Einsatz nicht gegeben.

Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge konnten fünf der sechs Beteiligten mit weiteren Protestaktionen der Letzten Generation auf Sylt in Verbindung gebracht werden - vier von ihnen mit Farbschmierungen in einem Fünf-Sterne-Hotel in Westerland am 8. Juni und eine Person mit einem mit Farbe besprühten Privatflugzeug am 6. Juni. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

"Symbole für Überkonsum und Verschwendung"

Am vergangenen Mittwoch hatten zudem fünf Aktivisten Teile eines Golfplatzes in Hörnum beschädigt. Die Fahne eines Golf-Loches tauschten sie eigenen Angaben zufolge gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet" aus. Auch hier erhielten vier Personen vorläufige Aufenthaltsverbote für die Insel. Die Letzte Generation selbst verwies in einem Twitter-Post auf die Aktion vom Freitag.

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Zuvor hatte die Gruppe gezielte Protestaktionen gegen reiche Menschen angekündigt. Die Klimakatastrophe werde "in erster Linie von den Reichen" gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken, lautete die Begründung. Privatjets, Fünf-Sterne Hotels, Golfplätze und Luxusläden seien "Symbole für Überkonsum und Verschwendung", hieß es in dem Post.

Auch in Berlin kam es am heutigen Freitag zu einer Protestaktion der Gruppe. Während des Kleinen Parteitags der CDU blockierten Aktivisten Teile einer Straße vor der Parteizentrale. Vier der insgesamt sieben Aktivisten klebten sich auf einer Richtungsfahrbahn vor dem Konrad-Adenauer-Haus fest. Die Gruppe ließ in der Mitte der Fahrbahn eine Lücke als Notfallgasse, durch die die wartenden Fahrzeuge nach und nach weiterfahren konnten.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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