Politik

CDU-Chef auf Grüner Woche Letzte Generation stört Merz mit "Rumschreierei"

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"Benutzt Euren Kopf und nicht nur Euren Kehlkopf", entgegnet Friedrich Merz der Letzten Generation.

"Benutzt Euren Kopf und nicht nur Euren Kehlkopf", entgegnet Friedrich Merz der Letzten Generation.

(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)

Mitglieder der Letzten Generation wollen auf die "scheinheiligen Positionen zur Agrar- und Klimapolitik" von CDU-Chef Merz aufmerksam machen. Ihr Protest bei einer Veranstaltung auf der Grünen Woche wird allerdings schnell beendet. Merz selbst zeigt kein Verständnis für die Aktion.

Unionsfraktionschef Friedrich Merz ist bei einer Diskussionsveranstaltung auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin von Klimaaktivisten gestört worden. Der CDU-Chef wurde bei seiner Rede von Rufen unterbrochen. Aktivisten mit Transparenten der Gruppe Letzte Generation stellten sich auf die Bühne und wurden von Ordnern abgedrängt.

In einem von der Unionsfraktion veröffentlichten Video sagte Merz danach, die Aktion sei relativ schnell beendet worden. Die "Rumschreierei" habe keinen Sinn. Er appelliere an die jungen Leute: "Benutzt Euren Kopf und nicht nur Euren Kehlkopf." Auf der Bühne hatte er über die Aktivisten gesagt: "Jeder einzelne Baum bindet mehr CO2 als die Schreihälse in ihrem ganzen Leben jemals an CO2 einsparen werden."

Die Letzte Generation erklärte, die Aktion habe Merz mit "seinen scheinheiligen Positionen zur Agrar- und Klimapolitik" konfrontieren sollen. Aktivisten riefen demnach: "Weg von fossil - hin zu gerecht". Merz machte anlässlich des Messebesuchs deutlich, dass die Landwirtschaft dringend Unterstützung mit weniger Bürokratie, mehr Investitionen und neuen Technologien brauche. Der CDU-Chef kam auch mit der Spitze des Bauernverbands zu einem Gespräch zusammen.

Vor zwei Jahren fingen die Proteste an

Die Bauern haben in den vergangenen Wochen mit Großdemonstrationen gegen die Kürzung von staatlicher Unterstützung protestiert. Die Bundesregierung hatte daraufhin auf die zunächst geplante Abschaffung von Vorteilen bei der KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Betriebe verzichtet. Umgesetzt wird aber weiter der Wegfall der Subventionierung beim Agrardiesel - nun schrittweise bis 2026.

Die Protestaktionen der Letzten Generation waren dagegen bislang auf wenig Verständnis gestoßen - sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft. Vor genau zwei Jahren, am 24. Januar 2022, begann die Gruppe ihre Straßenblockaden für eine radikale Klimawende. Dazu kamen Proteste in Museen, Stadien, Ministerien. 550 Aktionen zählte allein die Polizei Berlin im vergangenen Jahr, die Staatsanwaltschaft der Hauptstadt hat inzwischen 3700 Verfahren geführt.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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