"IS-Mädchen" aus Pulsnitz Linda W. zu sechs Jahren Haft verurteilt
18.02.2018, 14:40 Uhr
Linda W. war eine von mehreren Deutschen, die die irakische Armee in Mossul aufgriff.
(Foto: Facebook)
Im Alter von 16 Jahren greifen irakische Truppen die Sächsin Linda W. in Mossul auf. Sie hat sich dem IS angeschlossen und muss sich vor einem irakischen Jugendgericht verantworten. Nun fällt das Urteil.
Die 17-jährige Linda W. ist einem Bericht von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge im Irak zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Rechercheverbund beruft sich auf Justizkreise in Bagdad. Grund seien ihre Zugehörigkeit zum sogenannten Islamischen Staat sowie ihre illegale Einreise in den Irak.
Demnach erhielt die junge Frau aus dem sächsischen Pulsnitz fünf Jahre Haft für ihre IS-Mitgliedschaft, ein weiteres Jahr wegen ihrer Einreise. Das Verfahren hatte dem Bericht zufolge wegen W.s Minderjährigkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einem Jugendgericht stattgefunden.
Die 17-Jährige war eine von mehreren Deutschen, die im Juli von irakischen Truppen in Mossul festgenommen worden waren. Im Januar war gegen Lamia K., eine der anderen Festgenommenen, bereits ein Urteil gefallen. K. wurde zum Tode verurteilt.
Im Gegensatz zu K., die möglicherweise eine höhere Stellung im IS innehatte, gab W. mehrfach an, nie eine Waffe berührt zu haben. Sie habe sich lediglich um den Haushalt sowie die Kinder anderer Frauen gekümmert.
In einem Interview hatte W. im vergangenen Juli angegeben, sie bereue es, sich dem IS angeschlossen zu haben. Sie wolle schnellstmöglich nach Deutschland zurück. Bei ihrer Festnahme war W. erst 16 Jahre alt. Die Schülerin war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internetchats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden und sich so radikalisiert haben.
Quelle: ntv.de, jog