"Das Richtige für FDP gewollt" Lindner denkt nicht an Rücktritt
29.11.2024, 22:29 Uhr Artikel anhören
Welche Konsequenzen zieht FDP-Chef Christian Lindner aus der "D-Day"-Affäre?
(Foto: picture alliance/dpa)
FDP-Chef Christian Lindner hält an seiner Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl fest. In einem Interview bedauert er zwar die jetzige Situation. Gleichzeitig macht er seiner Partei aber weiterhin das Angebot, die FDP in die Bundestagswahl zu führen.
FDP-Chef Christian Lindner schließt nach dem Bekanntwerden eines Strategie-Papiers zum Bruch der Ampel-Koalition persönliche Konsequenzen aus. Er bedauere zwar die jetzige Situation zutiefst, sagte er am Abend im ZDF auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt. "Aber ich habe (...) für die FDP das Richtige politisch gewollt." Er verwies auf eine Wirtschaftswende, eine andere Migrationspolitik und den Erhalt der Schuldenbremse. "Und deshalb mache ich meiner Partei ja das Angebot, sie in die Bundestagswahl zu führen."
Am Vormittag waren Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann zurückgetreten. Die Parteiführung veröffentlichte das Papier am Donnerstagabend, das an Medien durchgestochen worden war. Darin ist von einem "D-Day" die Rede, an dem die FDP aus der Koalition austritt. In der Folge wird von einer "Feldschlacht" gesprochen, um den Schritt offensiv zu kommunizieren.
In der ARD sagte Lindner, das Papier sei "auf Arbeitsebene" entstanden. Er wolle sich "ausdrücklich vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen", die "nach bestem Wissen und Gewissen" ein Papier erarbeitet hätten, "das freilich nicht überzeugend ist". Das Papier sei "stilistisch nicht überzeugend und hätte seine Billigung nicht gefunden", erklärte Lindner. Es sei "bei uns intern und in politischen Gremien nie besprochen worden". Die Rücktritte des Generalsekretärs und des Geschäftsführers seien ein schmerzlicher Verlust. Sie hätten "honorig politische Verantwortung übernommen".
Im ZDF erklärte er, mit den Durchstechereien sollte ein falscher Eindruck über die FDP erweckt werden. Das Papier sei niemals Gegenstand von Beratungen eines politischen Führungskreises gewesen: "Hier haben sich Mitarbeiter Gedanken über mögliche Szenarien gemacht." Das Ergebnis habe nicht überzeugt. Er mache aber diesen Mitarbeitern keinen Vorwurf.
Quelle: ntv.de, jki/rts