Politik

Arce nun offizieller Sieger Linker Kandidat gewinnt Wahl in Bolivien

Luis Arce (Archivbild)

Luis Arce (Archivbild)

(Foto: dpa)

Der linksgerichtete Politiker Luis Arce wird offiziell zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Bolivien erklärt. Ex-Präsident Mesa erkennt den Wahlsieg seines Rivalen an.

Die Präsidentschaftswahl in Bolivien ist nach der offiziellen Auszählung vom linken Kandidaten Luis Arce gewonnen worden. Das teilte das Oberste Wahlgericht des Andenstaats mit. Der damalige Wirtschaftsminister des 2019 zurückgetretenen Staatschefs Evo Morales vereinte der Wahlbehörde zufolge nach Auszählung aller Stimmen 55,1 Prozent der Stimmen auf sich, gefolgt von dem liberalen Kandidaten und Ex-Präsidenten Carlos Mesa mit 28,8 Prozent. Damit ist keine Stichwahl nötig.

Zwei Nachwahlbefragungen waren bereits zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Arce erreichte ein besseres Ergebnis als Morales 2005; damals gewann der frühere Koka-Bauer und Gewerkschafter seine erste Wahl und wurde erster indigener Präsident Boliviens. "Unsere große Herausforderung besteht jetzt darin, das Land wieder aufzubauen, die Stabilität und Hoffnung für alle Bolivianer wiederherzustellen", twitterte der neue Präsident.

Mesa gratulierte auf Twitter und wünschte Arce und Vizepräsident David Choquehuanca Erfolg. Auch die EU gratulierte Arce. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell würdigte in einer Mitteilung auch die bolivianische Bevölkerung, "die sich trotz der Covid-Herausforderungen in großer Zahl an der Wahl beteiligt und ihre demokratischen Rechte friedlich ausgeübt hat".

Gegner der linken MAS-Partei hatten das vorläufige Ergebnis in Frage gestellt und in verschiedenen Städten demonstriert, wie die staatliche Nachrichtenagentur ABI und die Tageszeitung "La Razón2 berichteten.

Bei den Unruhen nach der Präsidentenwahl im Oktober 2019 waren laut Amnesty International 35 Menschen ums Leben gekommen. Morales musste damals auf Druck des Militärs zurücktreten. Ihm wurde Wahlbetrug vorgeworfen, auch wenn manche Studien inzwischen zu anderen Ergebnissen kommen. Morales setzte sich ins Ausland ab - eine Interimsregierung übernahm. Seine Anhänger und Verbündeten in der Region sprechen von einem Putsch. Bolivien war seitdem nicht mehr zur Ruhe gekommen.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

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