Politik

Trumps "schlimmster Albtraum" Linker Mamdani gewinnt Bürgermeisterwahl in New York

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New York wird künftig von einem 34 Jahre alten Muslim vom linken Rand der Demokraten regiert: Zohran Mamdani schlägt den von Trump unterstützten Kandidaten Cuomo. Auch in Virginia und New Jersey fahren die Demokraten Siege ein.

Der Demokrat Zohran Mamdani hat die Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen liegt der 34-Jährige uneinholbar vorn. Mamdani setzte sich den Hochrechnungen zufolge mit rund zehn Prozentpunkten Vorsprung gegen New Yorks früheren Gouverneur Andrew Cuomo durch, der nach seiner Niederlage in der demokratischen Vorwahl als unabhängiger Kandidat angetreten war und seine Niederlage bereits eingestanden hat. Der Republikaner Curtis Sliwa landete demnach weit abgeschlagen dahinter. US-Präsident Donald Trump hatte zur Wahl Cuomos aufgerufen, um einen Sieg Mamdanis zu verhindern.

Mamdani wird damit als erster Muslim Bürgermeister der Ostküstenmetropole. Der Abgeordnete aus Queens, der sich selbst als "demokratischen Sozialisten" bezeichnet, hatte unter anderem eine Mietpreisbremse, kostenlose Busse und Kinderbetreuung versprochen. Bezahlen will er dies mit höheren Steuern für Wohlhabende und Unternehmen. Er sei Trumps "schlimmster Albtraum", sagt er über sich selbst. Trump hatte noch kurz vor der Wahl damit gedroht, Bundesmittel für die Stadt zu streichen, sollte Mamdani gewinnen.

Seinen Wahlkampf finanzierte Mamdani überwiegend durch Kleinspenden - ein bewusstes Signal gegen den Einfluss großer Geldgeber, den er Republikanern wie Demokraten gleichermaßen vorwirft. Im Wahlkampf wurde er vor allem von jungen Wählern, Gewerkschaften und vielen Menschen mit Einwanderungsgeschichte unterstützt.

Mehr als zwei Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab - nach Angaben der Wahlleitung so viele wie seit 1969 nicht mehr. Der bisherige Bürgermeister, der Demokrat Eric Adams, war trotz eines Korruptionsskandals ebenfalls ins Rennen gegangen, zog seine Kandidatur dann aber wegen geringer Erfolgschancen zurück.

Demokratinnen siegen in Virginia und New Jersey

Auch bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey feierten die Demokraten Erfolge. In Virginia gewann die Demokratin Abigail Spanberger, wie US-Medien übereinstimmend meldeten. Ihre Parteikollegin Mikie Sherrill setzte sich laut Prognosen in New Jersey durch. Spanberger ist die erste Frau, die künftig an der Spitze des Bundesstaates Virginia stehen wird.

Der frühere Präsident Barack Obama gratulierte allen demokratischen Kandidaten zum Sieg. "Wir haben immer noch sehr viel Arbeit vor uns, aber die Zukunft sieht ein bisschen heller aus", schrieb Obama auf X.

Die Wahlen gelten als erster großer Stimmungstest für die Politik Trumps seit seiner Vereidigung im Januar. Die Wahlen waren stark von der Politik des Präsidenten geprägt, obwohl dieser nicht selbst zur Wahl stand. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Instituts Ipsos zufolge lehnen 57 Prozent der Amerikaner seine Amtsführung ab. Analysten zufolge sahen sich die republikanischen Kandidaten dabei einem Spagat ausgesetzt: Sie mussten einerseits Trumps loyale Anhänger mobilisieren, riskierten aber bei zu großer Nähe zum Präsidenten, moderate Wähler zu verlieren.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa/rts

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