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Tausende Tote für zwei Kilometer London: Russische Truppen rücken bei Awdijiwka weiter vor

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Die russischen Streitkräfte konnten zuletzt kleinere Erfolge an der Front erzielen.

Die russischen Streitkräfte konnten zuletzt kleinere Erfolge an der Front erzielen.

(Foto: IMAGO/SNA)

In den letzten zwei Monaten haben die russischen Truppen bei Awdijiwka laut britischem Geheimdienst unter massiven Verlusten kleinere Geländegewinne erzielt. Auch in den vergangenen Tagen soll es Vorstöße gegeben haben. Die Ukraine hält dennoch weiterhin einen kilometerlangen Korridor.

Russische Truppen sind bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung weiter auf die umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten des Landes vorgerückt. Russische Einheiten hätten in den vergangenen Tagen weitere kleinere Vorstöße gemacht bei ihrem Versuch, die Stadt mit einer Zangenbewegung zu umzingeln, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Seit Anfang Oktober seien die Russen hier bis zu zwei Kilometer weit vorgerückt.

"Obwohl bescheiden, bedeuten diese Fortschritte die größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023", hieß es in London weiter. "Sie haben die beteiligten Einheiten Tausende Opfer gekostet." Moskaus Verluste an der Front insgesamt sind nach Einschätzung der britischen Militärexperten in den vergangenen Wochen so hoch gewesen wie kaum zuvor in dem russischen Angriffskrieg. Zahlen des ukrainischen Generalstabs, wonach im November durchschnittlich täglich mehr als 900 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden, seien zwar nicht verifizierbar, aber plausibel.

Moskaus Streitkräfte hätten zuletzt "mehr als 150 Angriffe" auf ukrainische Stellungen in Dörfern um Awdijiwka ausgeführt, teilte London mit. Die Russen nähern sich demnach beständig einem Industriekomplex, in dem der Brennstoff Koks und verschiedene Chemikalien hergestellt werden und der eine der Hauptverteidigungspositionen der Ukrainer ist. Die Ukraine habe aber weiterhin die Kontrolle über einen etwa sieben Kilometer breiten Korridor, über den sie die Stadt versorge.

Vorrücken auch bei Kupjansk

Blick auf den Koks- und Chemie-Industriekomplex von Awdijiwka, dem sich die russischen Streitkräfte nähern.

Blick auf den Koks- und Chemie-Industriekomplex von Awdijiwka, dem sich die russischen Streitkräfte nähern.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Kleinere Erfolge konnte Russlands Armee zuletzt auch an anderer Stelle erzielen: Kiews Militär hatte zuletzt angesichts der laufenden russischen Offensive im Osten des Landes vor der Gefahr einer neuen Einnahme der Industriestadt Kupjansk im Gebiet Charkiw gewarnt. Kupjansk liegt etwa 200 Kilometer entfernt von Awdijiwka.

"Die russischen Besatzer haben die Absicht nicht aufgegeben, die Stadt Kupjansk anzugreifen, sie wollen sie wieder besetzen", sagte der Sprecher der ukrainischen Heerestruppen, Wolodymyr Fitjo, im Fernsehen. In den vergangenen Wochen haben die russischen Truppen im Nordosten der Ukraine die Initiative zurückerlangt und konnten Geländegewinne erzielen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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