55 Prozent Verluste London: Tausende Separatisten in Donezk tot oder verwundet
22.06.2022, 10:11 Uhr
Ein Kämpfer der "Volksrepublik" Donezk bedeckt einen getöteten Separatisten.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Seit Wochen toben schwere Kämpfe im Donbass. Dabei sollen bei den Separatisten der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk Tausende Kämpfer getötet oder verwundet sein. Das "Institute for the Study of War" sieht indes Hinweise für "drastische Rotationen" in der russischen Armee.
Die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine haben offenbar seit Beginn des Krieges große Verluste erlitten. Etwa 55 Prozent der ursprünglichen Streitkräfte der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk (DVR) sollen außer Gefecht gesetzt sein. Dies berichtet das britische Verteidigungsministerium und beruft sich dabei auf Zahlen der Separatisten von Mitte des Monats.
Von Anfang des Jahres bis Mitte Juni sollen demnach 2128 Militärangehörige im Kampf gefallen und 8897 verwundet worden sein. Dies verdeutliche "die außerordentliche Zermürbung" der russischen und prorussischen Kräfte im Donbass, wo seit Wochen heftige Kämpfe toben.
Die britischen Experten vermuten dabei eine schlechte Ausrüstung der Kämpfer: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Streitkräfte der DVR mit veralteten Waffen und Ausrüstungen ausgestattet sind." Russland plane nun höchstwahrscheinlich, eine große Anzahl von Reservisten in den Donbass zu verlegen.
Russland selbst hat zuletzt am 25. März Opferzahlen veröffentlicht. Laut aktuellen Zahlen des ukrainischen Generalstabs starben bislang 34.230 gegnerische Soldaten. Die Zahlen lassen sich unabhängig derzeit nicht überprüfen.
Bericht über mögliche "Dysfunktion" in russischer Armee
Dass die Lage für die russische Armee schwierig ist, deutet die Denkfabrik "Institute for the Study of War" an. Einem Bericht des Instituts zufolge kommt es in den Streitkräften offenbar zu zahlreichen Neuernennungen hochrangiger Posten. Mögliche Umbesetzungen im russischen Militär könnten ein Zeichen für eine "Säuberung" hochrangiger Offiziere sein, die für Misserfolge in der Ukraine verantwortlich gemacht würden.
Das Institut schreibt weiter: "Solche drastischen Rotationen innerhalb des russischen Militärs sind, wenn das zutrifft, keine Maßnahmen, die von einer Truppe ergriffen werden, die kurz vor einem großen Erfolg steht. Vielmehr weisen sie auf eine anhaltende Dysfunktion in der Kriegsführung des Kreml hin."
Quelle: ntv.de, ghö