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Russische Truppen im Donbass London erwartet "weiteren Kräfteverschleiß"

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Russische Soldaten laufen durch das völlig zerstörte Mariupol.

Russische Soldaten laufen durch das völlig zerstörte Mariupol.

(Foto: AP)

Wochenlang binden ukrainische Kämpfer russische Truppen in Mariupol. Nun müssen sich diese laut britischen Geheimdiensten neu organisieren, was eigentlich Zeit kostet. Doch da der Druck groß sei, würden sie wahrscheinlich ohne angemessene Vorbereitung in neue Kämpfe ziehen - mit gravierenden Folgen.

Der britische Militärgeheimdienst sieht die russische Armee unter großem Druck. Wegen des hartnäckigen ukrainischen Widerstands in Mariupol müssten sich die russischen Streitkräfte neu ausrüsten, bevor sie wirksam eingesetzt werden könnten. "Dies kann ein langwieriger Prozess sein, wenn er gründlich durchgeführt wird", heißt es.

Die russischen Kommandeure stünden jedoch stark "unter Druck", sichtbare Erfolge zu erzielen. Das bedeute, dass Russland seine Streitkräfte wahrscheinlich ohne angemessene Vorbereitung rasch umverteilen werde. Dadurch drohe ihnen ein "weiterer Kräfteverschleiß".

Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War geht ebenfalls von einer schwierigen Lage der russischen Streitkräfte aus. Diese litten weiterhin unter einem Mangel an Reservisten, was die Militärführung dazu veranlasst habe, dezimierte taktische Bataillonsgruppen einzurichten. Ein ungenannter US-Verteidigungsbeamter berichtete demnach, dass die russischen Streitkräfte noch 106 taktische Bataillonsgruppen in der Ukraine im Einsatz hätten, aber einige auflösen und zusammenlegen müssten, um die Verluste auszugleichen.

Wochenlange Kämpfe um Mariupol

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Russische Truppen hatten wochenlang erst Mariupol und dann noch das Stahlwerk belagert, wo sich Hunderte ukrainische Kämpfer verschanzt hielten. Durch ihren Widerstand gelang es diesen, die russischen Truppen zu binden und deren Vormarsch andernorts zu verzögern.

Inzwischen haben sich nach russischen Angaben seit Wochenbeginn 1730 ukrainische Bewaffnete ergeben, die sich in den Bunkern unter dem Stahlwerk verschanzt hatten. Sie seien in Kriegsgefangenschaft genommen worden, hieß es. Auch das britische Verteidigungsministerium spricht von rund 1700 ukrainischen Soldaten, die sich wahrscheinlich ergeben hätten. Eine unbekannte Anzahl befinde sich aber noch in dem Asowstal-Werk.

Quelle: ntv.de, ghö

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