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Reorganisation in der Südukraine London sieht Hinweis auf neuen russischen Verband

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Das vom Kreml verbreitete Foto soll Putin in der ukrainischen Region Cherson mit Generaloberst Makarevich zeigen.

Das vom Kreml verbreitete Foto soll Putin in der ukrainischen Region Cherson mit Generaloberst Makarevich zeigen.

(Foto: Russisches Präsidialamt)

Eine Mitteilung des Kreml sieht London als Hinweis auf die Existenz eines neuen russischen Militärverbands. Dieser soll im Süden der Ukraine stationiert sein und ist nach dem Fluss Dnipro benannt.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste könnte sich das russische Militär in den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine neu aufgestellt haben. Als Anzeichen dafür sehen die Briten ihrem Lagebericht zufolge eine Pressemitteilung des Kreml, in der kürzlich der Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei regionalen Kampftruppen am Fluss Dnipro ("Dnipro-Gruppe der Streitkräfte") in der Region Cherson thematisiert wurde.

Die Bezeichnung dieser Truppen als größere, nach dem Dnipro benannte Einheit sei neu, hieß es vom britischen Verteidigungsministerium. Zu Beginn des Krieges seien Moskaus Kampftruppen nach ihren Heimatbezirken in Russland benannt gewesen. Dass es nun mutmaßlich eine neue russische Dnipro-Kampfeinheit gebe, deute darauf hin, dass sich das Militär neu aufgestellt habe. Die Briten vermuten, dass der Grund dafür schwere Verluste sein könnten. Die Truppen am Dnipro seien wahrscheinlich damit beauftragt, den südlichen Teil des besetzten Gebiets zu verteidigen.

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Nach Angaben des Kreml wird die "Dnipro-Gruppe der Streitkräfte" von Oleg Makarevich befehligt. Der 60-Jährige war zuvor Vizeleiter der Militärakademie des Generalstabs und wurde im Februar zum Generaloberst befördert. Weitere Angaben über die Zusammensetzung des Verbandes machte Moskau nicht.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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