Beruflicher Neuanfang Maas beendet Politiker-Karriere
13.12.2022, 18:10 Uhr Artikel anhören
"Ich habe immer gesagt, dass ich nicht als Politiker in Pension gehen werde. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen", schrieb Maas bei Instagram.
(Foto: picture alliance / AAPimages/Berndt)
Er war Landesminister, Bundesminister und scheiterte bei drei Anläufen auf das Amt des saarländischen Regierungschefs. In der Ampel-Koalition war für Heiko Maas dann kein Platz mehr. Nun kehrt der 56-Jährige der Politik den Rücken. Eine neue Aufgabe hat er offenbar bereits gefunden.
Der frühere Außenminister Heiko Maas legt sein Bundestagsmandat nieder. Der SPD-Politiker trug sein Anliegen seiner Fraktion vor, wie eine Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag sagte. Am morgigen Mittwoch will Maas nach Angaben der Sprecherin seine Mandatsverzichtserklärung bei Bundestagspräsidentin Bärbel Bas unterzeichnen. "Ich habe immer gesagt, dass ich nicht als Politiker in Pension gehen werde. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen", schrieb er bei Instagram. "Jetzt beginnt für mich eine neue Phase im Leben, eine Zeit nach der Politik." Für ihn rückt von der saarländischen Landesliste die Juso-Vorsitzende Emily Vontz nach.
Der Volljurist war von 2013 bis 2018 Bundesjustizminister und anschließend bis Dezember 2021 Außenminister. Seitdem sitzt Maas als einfacher Abgeordneter für den Wahlkreis Saarlouis im Bundestag. Nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung" wird Maas im Januar in eine Berliner Anwaltskanzlei als Partner eintreten. Laut der Zeitung hat er bislang nicht als Jurist gearbeitet.
Maas war 1994 in den saarländischen Landtag eingezogen und wurde 1996 Umwelt-Staatssekretär. 1998 übernahm er das Ressort. 2012 bis zu seinem Wechsel ins Kabinett von Angela Merkel in Berlin war er zudem Wirtschaftsminister. Insgesamt dreimal scheiterte er als SPD-Spitzenkandidat bei dem Versuch, Regierungschef in dem Bundesland zu werden.
2017 zog er erstmals in den Bundestag ein. Vier Jahre später errang er erneut das Direktmandat und setzte sich dabei gegen Wirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU durch. In der Ampel-Koalition übernahm er kein neues Ressort und war damit zuletzt nur noch einfacher Bundestagsabgeordneter.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa