Politik

Unruhen in Frankreich Macron sagt Staatsbesuch in Deutschland ab

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Die Präsidenten Macron (l.) und Steinmeier bei einem früheren Treffen.

Die Präsidenten Macron (l.) und Steinmeier bei einem früheren Treffen.

(Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Wegen der seit Tagen anhaltenden schweren Unruhen in Frankreich kommt Präsident Macron doch nicht nach Deutschland. Der für drei Tage geplante Staatsbesuch wird abgesagt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen Deutschlandbesuch abgesagt. Der Präsident müsse wegen der innenpolitischen Situation in den nächsten Tagen in Frankreich bleiben, teilten der Elysee-Palast und das Bundespräsidialamt mit. Macron habe mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier telefoniert und diesen über die Situation in seinem Land unterrichtet, sagte eine Sprecherin Steinmeiers.

"Präsident Macron hat darum gebeten, den geplanten Staatsbesuch in Deutschland zu verschieben", hieß es weiter. Steinmeier bedauere die Absage und habe vollstes Verständnis angesichts der Situation in Frankreich. Er verfolge die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Steinmeier hoffe, dass die Gewalt auf den Straßen baldmöglich beendet und der soziale Friede wieder hergestellt werden kann.

Macron wollte vom 2. bis 4. Juli zu einem Staatsbesuch nach Deutschland kommen und dabei Ludwigsburg, Berlin und Dresden besuchen. "Der Besuch soll baldmöglichst nachgeholt werden", sagte die Sprecherin. Bereits im März musste der Besuch des neuen britischen Königs Charles III. in Frankreich wegen der dortigen Proteste gegen die Rentenreform verschoben worden.

In Frankreich kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu heftigen Ausschreitungen, nachdem am Dienstagabend ein 17-Jähriger nordafrikanischer Herkunft in Nanterre bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde. In der vergangenen Nacht wurden mehr als 1300 Menschen festgenommen, zahlreiche Geschäfte wurden geplündert, Autos in Brand gesteckt.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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