Nach Zerwürfnis mit TrumpMarjorie Taylor Greene verlässt US-Kongress

Marjorie Taylor Greene ist eines der prominentesten MAGA-Gesichter und geradezu fanatische Unterstützerin von Donald Trump. Doch dann kommt es zum Bruch mit dem Präsidenten. Jetzt zieht die Abgeordnete aus Georgia Konsequenzen.
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene hat nach ihrem Zerwürfnis mit US-Präsident Donald Trump für Januar ihren Rücktritt aus dem Kongress angekündigt. "Ich werde mein Amt niederlegen, mein letzter Arbeitstag wird der 5. Januar 2026 sein", erklärte Taylor Greene auf X. Ihre Gründe führte sie in einem Video und in einem vierseitigen Statement aus.
Die rechte Hardlinerin war lange Zeit glühende Trump-Unterstützerin und eine der prominentesten Stimmen der MAGA-Bewegung. In den letzten Monaten ließ sich aber eine zunehmende Entfremdung beobachten. Zum Bruch kam es schließlich wegen Trumps Umgang mit dem Fall des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Trump entzog seiner Parteifreundin Greene vor einer Woche seine Unterstützung und beschimpfte sie als "durchgeknallt", eine "zeternde Irre", die "weit nach links" abgedriftet sei,
Hintergrund war ein öffentlich ausgetragener Streit um die Veröffentlichung aller Akten zum Fall um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Greene ging dabei gegenüber dem Präsidenten auf Konfrontationskurs. Trump hatte die Veröffentlichung der Unterlagen zunächst vehement abgelehnt. Erst als absehbar wurde, dass sich im Repräsentantenhaus eine überparteiliche Mehrheit dafür finden würde, lenkte er ein. "Wenn ich mich für amerikanische Frauen einsetze, die mit 14 Jahren vergewaltigt, verschleppt und von reichen, mächtigen Männern missbraucht wurden, sollte ich dafür nicht als Verräterin bezeichnet und vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, für den ich gekämpft habe, bedroht werden", schrieb Greene nun in ihrem Statement.
Nicht immer auf Parteilinie
Die 51-Jährige erlangte nach ihrem Einzug ins Parlament 2021 schnell landesweit Bekanntheit als eine der führenden Hardlinerinnen des rechten Flügels ihrer Partei. Über Jahre hinweg tat sie sich als glühende Unterstützerin Trumps hervor und vertrat erzkonservative Positionen - etwa im Abtreibungs- und Waffenrecht sowie in der Einwanderungspolitik. Die Abgeordnete aus dem südlichen Bundesstaat Georgia fiel auch immer wieder mit gewaltverherrlichenden, rassistischen und verschwörungstheoretischen Äußerungen auf.
Schon vor dem Streit um die Epstein-Akten lag die Abgeordnete nicht immer auf Partei- und Trumplinie. So missbilligte sie die Unterstützung der USA für Israel, dem sie einen Genozid im Gazastreifen vorwarf. Außerdem sprach sich für eine Fortsetzung der staatlichen Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung alias Obamacare aus und gab den Republikanern die Schuld am wochenlangen Shutdown. Zuletzt hatte sie sich in Interviews öffentlich reuig gezeigt, bei "toxischer" Politik mitgemacht zu haben. Dabei verwies sie auf die Ermordung des rechten Influencers Charlie Kirk, die für sie wie ein Erweckungsmoment gewesen sei.