Neue Handelspartner in Afrika May spielt harten Brexit herunter
28.08.2018, 15:36 Uhr
Premierministerin Theresa May setzt auf Partner in Afrika.
(Foto: REUTERS)
Großbritannien fürchtet wirtschaftliche Konsequenzen nach einem Brexit ohne Übereinkunft mit der EU. Für Premierministerin May wäre das jedoch kein Weltuntergang. Nach neuen möglichen Handelspartnern hält sie bereits Ausschau.
Die britische Premierministerin Theresa May hat auf ihrer ersten Afrika-Reise versucht, Ängste vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens ohne Vertrag zu zerstreuen. Ein solcher "No-Deal-Brexit" wäre "nicht das Ende der Welt", sagte May im Flieger auf dem Weg nach Südafrika.
Vor dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union Ende März 2019 sucht May verstärkt nach Handelspartnern. Ihre Reise findet zu einem Zeitpunkt statt, da britische Unternehmen wegen möglicher negativer Auswirkungen des Brexits Alarm schlagen. Südafrika war 2017 Großbritanniens sechstgrößter Handelspartner.
May kündigte zudem stärkere Handelsbeziehungen mit Afrika an. May stellte Investitionen in Höhe von umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro in Aussicht. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze solle das Herzstück der britisch-afrikanischen Partnerschaft sein, sagte May am ersten Tag ihrer Reise in Südafrika.
May unterstützt Südafrikas Landreform
In der Debatte um eine umstrittene Landreform stellte sich May hinter Südafrika. US-Präsident Donald Trump hatte sich vergangenen Woche in die Debatte eingemischt und damit die südafrikanische Regierung verärgert. Trump hatte seinen Außenminister Mike Pompeo angewiesen, Enteignungen von Bauern und Beschlagnahmungen landwirtschaftlicher Betriebe in Südafrika zu beobachten.
Während der Apartheid-Jahre war Schwarzen der Landbesitz in Südafrika verboten. Heute noch gehört Weißen dort ein Großteil des landwirtschaftlich genutzten Landes. "Das Vereinigte Königreich unterstützt seit einiger Zeit nun eine Landreform (...), eine Landreform, die legal und transparent ist", sagte May. Viele Südafrikaner hatten befürchtet, dass die Debatte Investoren abschrecken könnte.
May bekräftigte auch die Fortsetzung von Entwicklungshilfen an Afrika und kündigte die Eröffnung weiterer Botschaften an, unter anderem im Tschad und Niger. Auf ihrer Reise sind neben einem Treffen mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa auch Besuche bei Nigerias Präsident Muhammadu Buhari und Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta in den kommenden Tagen geplant.
Quelle: ntv.de, mba/dpa