Chefposten im US-Kongress McCarthy sagt den Republikanern ab
11.10.2023, 02:57 Uhr Artikel anhören
Seine Parteifreunde hatten Kevin McCarthy mehrfach auflaufen lassen.
(Foto: AP)
Kevin McCarthy beerdigt offenbar seine Ambitionen, an die Spitze des US-Repräsentantenhauses zurückzukehren. Der geschasste ehemalige Amtsinhaber will sich nicht mehr zur Wahl stellen.
Der in der vergangenen Woche abgesetzte Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy will Medienberichten zufolge nun doch nicht erneut für den Posten kandidieren. Der Republikaner habe seine Parteikollegen aufgefordert, ihn nicht zu nominieren, berichtet unter anderem der Sender CNN. Er werde die Person unterstützen, auf die sich seine Fraktion einigen könne.
Zuvor hatte McCarthy angedeutet, eine erneute Kandidatur nicht mehr auszuschließen. Der 58-Jährige war vergangene Woche als Vorsitzender des Repräsentantenhauses abgewählt worden. Bei einer Abstimmung sprachen sich neben den Demokraten auch acht Abgeordnete der Republikaner für seine Absetzung aus. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Amtsinhaber auf dieser Position abgesetzt wurde. Danach hatte McCarthy angekündigt, nicht noch einmal zur Verfügung zu stehen.
Die Republikaner trafen sich am Dienstagabend (Ortszeit) hinter verschlossenen Türen, um eine Art Kandidatenforum abzuhalten. Eine interne Abstimmung ist für Mittwoch geplant. Für die offizielle Abstimmung im Repräsentantenhaus unter allen Abgeordneten gibt es noch keinen Termin. Nach McCarthys Abwahl hatten vergangene Woche der extreme Parteirechte Jim Jordan, der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützt wird, und der etwas gemäßigtere Steve Scalise ihre Kandidaturen angekündigt. Sie sollten ihre Positionen bei dem Kandidatenforum präsentieren.
Um in das nach Präsident und Vize drittwichtigste Amt in der US-Regierung gewählt zu werden, braucht es eine absolute Mehrheit unter den anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Die Republikaner haben nur eine sehr knappe Mehrheit in der Kammer, sodass eine Handvoll Abweichler reicht, um eine Kandidatur zu blockieren. Bei seiner Wahl im Januar hatte McCarthy erst im 15. Wahlgang eine solche Mehrheit hinter sich vereinen können.
Quelle: ntv.de, ino/dpa