Politik

Russische Journalistin im Exil Mediziner finden keine Hinweise auf Vergiftung von Owsjannikowa

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Marina Owsjannikowa war vor einem Jahr nach Frankreich geflohen.

Marina Owsjannikowa war vor einem Jahr nach Frankreich geflohen.

(Foto: dpa)

Die durch eine Protestaktion im russischen Fernsehen bekannt gewordene Journalistin Owsjannikowa fühlt sich so schlecht, dass sie im französischen Exil ins Krankenhaus kommt. Die Justiz ermittelt wegen einer möglichen Vergiftung. Doch der Verdacht bestätigt sich nicht.

Der Verdacht eines möglichen Giftanschlags auf die im Pariser Exil lebende russische Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich nicht bestätigt. Die medizinischen Analysen hätten keine Hinweise auf eine giftige Substanz ergeben, schrieb die Journalistin bei Telegram. Sie habe sich am Vortag krank gefühlt und sei ins Krankenhaus gebracht worden, fühle sich nun aber wieder besser.

Die französische Justiz hatte Ermittlungen aufgenommen, nachdem Owsjannikowa aus zunächst unbekannten Gründen schlecht geworden war. Ihre Wohnung wurde nach Spuren untersucht.

Im Februar hatte sie auf einer Pressekonferenz gesagt, Angst um ihr Leben zu haben. Owsjannikowa war im März 2022 weltweit bekannt geworden, weil sie während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten hatte.

Zu 8,5 Jahren Haft verurteilt

In der vergangenen Woche wurde sie in Russland wegen "Verbreitung von Falschinformationen" über die Armee zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. In dem Verfahren ging es um eine Protestaktion im Juli 2022, bei der Owsjannikowa allein in der Nähe des Kremls ein Schild hochgehalten hatte, auf dem sie den russischen Angriff auf die Ukraine und den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisierte.

Die 45-Jährige war im Oktober 2022 mit ihrer Tochter aus Russland geflohen, wo sie unter Hausarrest stand. Die Vorwürfe der russischen Justiz bezeichnete sie als "absurd und politisch motiviert". Die Justiz habe "beschlossen, mich fertig zu machen, weil ich keine Angst habe und die Dinge beim Namen nenne", sagte sie.

Zahlreiche russische Oppositionelle und einfache Bürger wurden wegen Kritik am Kreml und am Ukraine-Krieg bereits zu langen Haftstrafen verurteilt. Zehntausende Russen, darunter Oppositionelle, Journalisten und Bürgerrechtler, flohen ins Exil.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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