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Rettungseinsätze mit Helikopter Mehrere Boote mit Flüchtlingen geraten vor Kreta in Not

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Ein Boot der griechischen Küstenwache.

Ein Boot der griechischen Küstenwache.

(Foto: picture alliance/dpa/Griechische Küstenwache)

In der Nacht zum Samstag geraten in griechischen Gewässern gleich mehrere Flüchtlingsboote in Seenot. Rettungskräfte können 200 Menschen bergen. Für eine Person kommt die Hilfe jedoch zu spät, weitere werden noch vermisst.

Bei vier Rettungseinsätzen sind in griechischen Gewässern rund 200 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht worden. Ein Mensch wurde tot geborgen, weitere werden noch vermisst. Die Vorfälle ereigneten sich binnen weniger Stunden in der Nacht zum Samstag, wie die griechische Küstenwache mitteilte.

Gleich drei Boote gerieten südlich von Kreta vor der kleinen Insel Gavdos in Not - eines davon, ein hölzernes Beiboot, sei gekentert. Von den Insassen dieses Bootes seien 39 gerettet und ein Mensch tot geborgen worden. Beteiligt waren an der Rettung neben Patrouillenbooten der Küstenwache sowie zwei Hubschraubern und einem Flugzeug auch internationale Frachtschiffe.

Womöglich viele Vermisste

Ein Video, das die Zeitung "Kathimerini" veröffentlichte, zeigte den nächtlichen Einsatz der Rettungskräfte. Die Passagiere hätten angegeben, dass sich noch viele Dutzend weitere Menschen an Bord befunden hätten, berichtete die Zeitung. Der Rettungseinsatz werde deshalb fortgesetzt.

Vor Gavdos gab es parallel zwei weitere Einsätze, bei denen insgesamt 68 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Außerdem entdeckte ein Frachtschiff südlich der Halbinsel Peloponnes ein Flüchtlingsboot in Not. Die Besatzung nahm die 28 Menschen an Bord, sie wurden in die Hafenstadt Kalamata gebracht.

In Griechenland kommt es immer wieder zu Unglücken mit Flüchtlingsschiffen, bei denen es sich häufig um seeuntüchtige Boote oder völlig überfüllte Schlauchboote handelt. Vor allem auf zwei Routen wagen die Menschen die gefährlichen Überfahrten: Von der türkischen Westküste zu den griechischen Inseln Samos, Leros, Lesbos, Kos und Chios und von der libyschen Küste Richtung Kreta.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahmen die Flüchtlingszahlen in Griechenland in diesem Jahr zu. Waren es 2023 knapp 49.000 Ankünfte, kamen laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in diesem Jahr bis zum 8. Dezember bereits rund 58.000 Migranten an. Die Registrierlager auf den Inseln Samos, Kos, Leros, Lesbos und Chios haben eine Aufnahmekapazität von insgesamt knapp 14.000 Plätzen. Aktuell sind davon rund 11.000 Plätze belegt.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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