Vor Wahl in Thüringen Merz sieht AfD als "Minderheitspartei"
26.10.2019, 19:04 Uhr
Alternative für Deutschland? Nichts als eine "sektiererische Minderheitspartei", meint CDU-Politiker Merz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Kurz vor der Landtagswahl in Thüringen bringt AKK-Gegenspieler Friedrich Merz die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel zur Sprache: Er halte es mehr mit der harten Linie in Österreich. Der AfD will Merz kein Eigengewicht zusprechen. Deren Wähler wollten der Union einen Denkzettel verpassen - mehr nicht.
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hält die AfD für ein "sektiererische Minderheitspartei". Im Gespräch mit der Sendergruppe RTL/n-tv deutete er deren Wahlerfolge als Protest gegen seine Partei. Die Ergebnisse der AfD seien "gegen die CDU, auch gegen die Regierungspartei CDU" gerichtet. Die Union müsse daher eine Debatte darüber führen, warum es nicht gelänge, "die AfD wirklich zurückzudrängen", sagte Merz am Vortag der Landtagswahl in Thüringen.
Merz distanzierte sich zugleich von der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er sähe sich bei der "grundsätzlichen Haltung" eher beim ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Merz, der im Rennen um den CDU-Vorsitz gegen Annegret Kramp-Karrenbauer knapp unterlegen war, kritisierte, dass es in der Flüchtlingsfrage keine europäische Abstimmung gegeben habe. "Deutschland hat einseitig entschieden und anschließend den Europäern gesagt, jetzt müsst ihr uns bei der Lösung der Probleme helfen", sagte er der Sendergruppe RTL/n-tv weiter. Die Folgen dieser Entscheidungen würden Deutschland auch 2020 nicht loslassen.
Merz hatte zuletzt ein Mitgliedervotum der CDU-Parteibasis bei der Wahl des Kanzlerkandidaten gefordert. In Umfragen liegt Merz deutlich vor CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer. Eine eigene Kandidatur schloss Merz explizit nicht aus.
Quelle: ntv.de, mau