Politik

"Strategischer Denkansatz" Meuthen kassiert seine AfD-Spaltungsidee

Meuthen sieht sein Scheitern ein - hält sich mit dem Verweis auf einen falschen Zeitpunkt aber eine Hintertür offen.

Meuthen sieht sein Scheitern ein - hält sich mit dem Verweis auf einen falschen Zeitpunkt aber eine Hintertür offen.

(Foto: imago images/Christian Thiel)

Nur eine Überlegung und keine Forderung: AfD-Chef Meuthen räumt ein, seine Spaltungsidee missverständlich formuliert zu haben. Die einhellige Ablehnung seiner Idee wertet er nun als unübersehbares Zeichen für einen starken Willen zur Einheit der Partei.

AfD-Chef Jörg Meuthen hat seinen Vorstoß zur Spaltung der Partei in zwei Teile als Fehler bezeichnet. Er hätte "klarer machen müssen, dass es sich hier um einen strategischen Denkansatz handelt und nicht um eine konkrete Forderung - das war sicherlich ein Fehler", räumte Meuthen in der rechts-konservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" ein. Vielleicht sei auch der Zeitpunkt für seine Äußerungen "ungünstig" gewesen.

Mit Blick auf den Wirbel, den sein Vorstoß in der Partei auslöste, schlug er nun vor: "Wir sollten in dieser Diskussion einen Gang herunterschalten, und zwar auf allen Seiten."

Meuthen hatte im Online-Magazin "Tichys Einblick" angeregt, über eine Trennung der Partei in einen "freiheitlich-konservativen" Teil und den rechtsextremen "Flügel" nachzudenken. Dieser Vorstoß hatte ihm massive Kritik auf der AfD eingebracht - und zwar über die zerstrittenen Parteiflügel hinweg.

"Ich habe weder eine Spaltung der Partei gefordert, schon gar nicht eine in Ost und West, und ich habe auch nicht, wie kolportiert wird, ein Ultimatum gestellt", stellte Meuthen nun klar. "Ich habe einen bislang tabuisierten strategischen Denkanstoß für die Zukunft unserer politischen Ziele entwickelt, mehr nicht."

Dass die Option einer Spaltung der AfD auf dermaßen einhellige Ablehnung stieß, habe zumindest in einem Punkt Klarheit ergeben: "Es ist unübersehbar, dass der Wille zur Einheit alles andere überlagert - und dann ist so auch vorzugehen", sagte Meuthen.

Vor allem Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke hatte die Partei zur Einheit aufgerufen. In einem rechten Youtube-Kanal sagte er: "Ich bin mir sicher, dass diese Partei jeden verabschieden wird, der weiter versuchen wird, unsere AfD als letzte wirkliche Möglichkeit, dieses Land vom Kopf auf die Füße zu stellen, zu verzwergen(...)". Als Drohung an Meuthen wollte er dies allerdings nicht verstanden wissen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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