Politik

Tödlicher Einsatz in Venezuela Militär greift Maduros "Feind Nummer 1" an

Auf Motorrädern rücken das Militär und Polizei zum Spezialeinsatz gegen Oscar Pérez an.

Auf Motorrädern rücken das Militär und Polizei zum Spezialeinsatz gegen Oscar Pérez an.

(Foto: dpa)

Im Juni feuert Oscar Pérez mehrere Granaten auf den Obersten Gerichtshof Venezuelas ab. Seitdem gilt der Rebellenführer als Staatsfeind Nummer 1 von Präsident Maduro. Bei seiner angestrebten Ergreifung durch das Militär sterben mehrere Menschen.

In einer dramatischen Operation hat das Militär im krisengebeutelten Venezuela eine Gruppe Aufständischer angegriffen, die zur Rebellion gegen Präsident Nicolás Maduro aufgerufen hatten. Wie das Innenministerium in Caracas mitteilte, wurden bei dem Einsatz mehrere Menschen getötet und verletzt. Unter den Toten seien zwei Polizisten, erklärte das Ministerium. Die "Terrorzelle" sei besiegt und fünf der Mitglieder festgenommen worden.

Das Schicksal von Oscar Pérez ist unklar.

Das Schicksal von Oscar Pérez ist unklar.

(Foto: REUTERS)

Ziel des Einsatzes war den Angaben zufolge die Festnahme des Rebellenanführers Oscar Pérez. Der frühere Polizist hatte Ende Juni 2017 von sich reden gemacht, als er mit einem gekaperten Hubschrauber das Innenministerium beschoss und Granaten auf den Obersten Gerichtshof abfeuerte. Verletzte gab es damals nicht; Maduro sprach von einem Putschversuch und bezeichnete Peréz seitdem als "Terrorist" und Staatsfeind Nummer 1.

Ob Pérez bei dem Einsatz getötet oder festgenommen wurde, teilte das Innenministerium zunächst nicht mit. Das Militär hatte die Siedlung El Junquito bei Caracas am frühen Morgen umstellt. In der Folge kam es zu heftigen Feuergefechten. Über soziale Medien meldete sich Pérez aus seinem Unterschlupf - schwer blutend und bewaffnet. "Wir haben gesagt, dass wir uns stellen werden, aber sie lassen uns nicht. Sie wollen uns töten", so der frühere Polizist. Er warnte davor, dass in der Wohnsiedlung auch Zivilisten seien.

Die Rebellen wollen Venezuela angeblich vom Sozialismus befreien. Nach Misswirtschaft und gesunkenen Öleinnahmen steht das Land mit den größten Ölreserven vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Es gibt die höchste Inflation der Welt und Normalbürger bekommen in Supermärkten kaum noch Lebensmittel. Zuletzt nahmen landesweit Plünderungen zu. In einem Manifest sprach Pérez von einer "Koalition zwischen Militärs, Polizisten und Zivilisten" - aber die Rebellengruppe war wohl eher klein.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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