Politik

Irak-Krieg-Verweigerung Militärarzt schuldig

Ein britischer Militärarzt muss acht Monate ins Gefängnis, weil er nicht in den Irak-Krieg ziehen wollte. Ein Militärgericht in Süd-England verurteilte den in Australien geborenen Luftwaffen-Offizier Malcolm Kendall-Smith wegen "kalkulierten und vorsätzlichen Ungehorsams". Der 37-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr geweigert, in den Irak zu ziehen, weil er den US-geführten Einmarsch in dem arabischen Land für illegal hält. Die Verteidigung will das Urteil anfechten.

"Wer die Uniform der Queen trägt, kann sich nicht einfach die Befehle herauspicken, die er ausführen möchte", begründete Richter Jack Bayliss das Urteil. Gehorsam sei der Grundstein einer jeden disziplinierten Truppe. Der Angeklagte habe im Verlauf des Prozesses versucht, einen Märtyrer aus sich zu machen. "Sie haben ein Maß an Arroganz gezeigt, das erstaunlich ist", erklärte der Richter. Die britischen Soldaten seien zudem 2005 mit einem Mandat der Vereinten Nationen (UN) im Irak stationiert gewesen. Der Einsatz wäre also nicht illegal gewesen, argumentierte er. Kendall-Smith hatte bei seiner Anhörung am Vortag die USA mit Nazi-Deutschland verglichen.

Kendall-Smith muss seine Freiheitsstrafe in einem Zivilgefängnis absitzen. Er wurde von der Air Force ausgeschlossen und hat die Prozesskosten von 20.000 Pfund (knapp 29.000 Euro) zu tragen.

Quelle: ntv.de

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