Zugriff im Saarland Mögliche islamistische Anschlagspläne: Fünf Festnahmen
24.12.2023, 12:26 Uhr Artikel anhören
Besucher vom Kölner Dom müssen sich jetzt kontrollieren lassen.
(Foto: dpa)
In Deutschland und Österreich werden insgesamt fünf Personen festgenommen. Sie stehen im Verdacht, islamistische Anschläge geplant zu haben. Ein Extremist aus dem Saarland könnte mit einem IS-Ableger in Verbindung stehen. Noch sollen die Hinweise allerdings vage sein.
Im Saarland ist im Zusammenhang mit den Hinweisen auf mutmaßliche islamistische Anschlagspläne auf den Kölner Dom nach Medienberichten ein Mann festgenommen worden. Die ARD berichtete ohne Angaben von Quellen, der Verdächtige könne in Verbindung mit der Extremistengruppe ISPK stehen, dem afghanischer Ableger des Islamischen Staates. Vom Generalbundesanwalt war bislang keine Stellungnahme zu dem Bericht zu bekommen. Auch eine Sprecherin der Kölner Polizei konnte zu der Festnahme nichts sagen.
Der Mann im Saarland sei den Behörden schon lange als Extremist bekannt, berichtete die ARD. Die Hinweise auf seine mögliche Beteiligung an einer Straftat sind aber vage. Bis Sonntag um Mitternacht müssten die Behörden nun entscheiden, ob sie einen Haftbefehl gegen den Mann beantragen würden. Auch der Generalbundesanwalt sei mit dem Vorgang befasst, sei aber wegen des dünnen Sachverhalts skeptisch, heiße es in Ermittlungskreisen.
Der österreichische Verfassungsschutz hat zudem nach Angaben des dortigen Innenministeriums bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Menschen festgenommen. Derzeit liefen Befragungen der Verdächtigen und entsprechende Auswertungen, teilte die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst im österreichischen Innenministerium mit. Nähere Details könnten aus kriminaltaktischen Gründen derzeit nicht genannt werden.
Das Innenministerium in Wien teilte mit, dass die Sicherheitslage in Österreich und ganz Europa angespannt sei. Deshalb träfen die Sicherheitsbehörden während der Weihnachtsfeiertage Vorsichtsmaßnahmen in Form von erhöhter Be- und Überwachung im öffentlichen Raum.
Kontrollen vor Gottesdienst
Am Samstagabend hatte die Polizei in Köln besondere Schutzmaßnahmen für den Kölner Dom bekannt gegeben. So würden alle Besucher vor Betreten des Gotteshauses kontrolliert. Sprengstoff wurde bei einer vorherigen Durchsuchung nicht gefunden.
Der Kölner Polizeisprecher Wolfgang Baldes sagte: "Wir haben einen Hinweis bekommen, eine Gefahrensituation rund um den Kölner Dom, möglicherweise auch für den Kölner Dom, der bezog sich auf Silvester." Er wollte sich nicht dazu äußern, wer den Hinweis gegeben hatte. Man werde auch mit Blick auf weitere verdeckte Ermittlungen nichts zu den Erkenntnissen sagen.
Zugleich machte die Kölner Polizei deutlich, dass die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen am Dom noch einige Zeit andauern werden. "Man muss jetzt mal schauen, wie schnell wir diesen Hinweis ja tatsächlich verifiziert bekommen. Es ist sicher, solange hier eine Gefahrensituation nicht ausgeschlossen ist, werden wir natürlich diese Maßnahmen weiterführen", sagte Baldes.
Quelle: ntv.de, rog/rts/dpa