Politik

Ukrainische Gegenangriffe Moskau räumt Rückzug nordwestlich von Bachmut ein

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Russischer Panzer vom Typ T-90MS im Raum Bachmut.

Russischer Panzer vom Typ T-90MS im Raum Bachmut.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Russische Kriegsblogger berichten über erfolgreiche Vorstöße der ukrainischen Armee rund um Bachmut. Nun bestätigt das Verteidigungsministerium in Moskau lokale Gefechte. Zu Frontdurchbrüchen sei es aber nicht gekommen, behauptet das Ministerium.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach russischen Angaben an einer 100 Kilometer breiten Frontlinie im Osten des Landes angegriffen. Die Kämpfe konzentrierten sich demnach auf das Gebiet um Soledar in der Nähe der seit Wochen umkämpften Stadt Bachmut. Ob es sich dabei um den Beginn der angekündigten Früjhahrsoffensive handelte, blieb unklar. Die stellvertretende ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar erklärte, dass die ukrainischen Truppen in der Nähe von Bachmut Geländegewinne erzielt hätten.

Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau wurden im Gebiet von Soledar insgesamt 26 Vorstöße der Ukrainer registriert, mit mehr als 1000 Soldaten und bis zu 40 Panzern. Die Angriffe hätten zurückgeschlagen werden können. Zugleich räumte der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow, einen Rückzug russischer Einheiten nordwestlich von Bachmut bei Berchiwka ein. "Um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen" hätten russische Einheiten eine neue Linie entlang des Berchiwka-Stausees bezogen.

Der Chef der in Bachmut kämpfenden Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin, kommentierte die Aussage mit den Worten: "Was Konaschenkow gesagt hat, nennt man leider nicht Umgruppierung, sondern Flucht." Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von der ukrainischen Regierung gab es keine weitere konkrete Stellungnahme. Allerdings äußerten sich die Verantwortlichen in Kiew auch während vorangegangener Offensiven nicht.

Vize-Verteidigungsministerin Maliar sagte lediglich, die ukrainischen Truppen seien bei Bachmut diese Woche etwa zwei Kilometer vorgerückt, ohne dabei eigenes Gelände abgegeben zu haben. Ob es sich dabei um die erwartete Offensive handelt, wollte sie nicht sagen. "Im Osten hält die Situation seit einigen Monaten an", schrieb sie, "mehr nicht! Mehr passiert nicht."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte auf Telegram: "Unser Weg wird nicht einfach sein." Aber die Ukraine sei "jetzt viel stärker als im vergangenen Jahr oder in jedem anderen Jahr dieses Krieges für Freiheit und Unabhängigkeit unseres Landes".

Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen