Politik

Angriff auf Bahnstation Moskau will 200 ukrainische Soldaten getötet haben

Auch bewohntes Gebiet liegt in Tschaplyne in Trümmern.

Auch bewohntes Gebiet liegt in Tschaplyne in Trümmern.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

Am Unabhängigkeitstag wird die zentralukrainische Siedlung Tschaplyne durch Angriffe verwüstet. Russland bestätigt den Beschuss einer Bahnstation und will Hunderte ukrainische Soldaten getötet haben. Die Gegenseite spricht vom Tod unter anderem von Kindern. Die EU nennt es "russischen Raketenterror".

Das russische Verteidigungsministerium hat den Raketenbeschuss einer Bahnstation in dem Ort Tschaplyne in der Zentralukraine bestätigt. Bei dem Schlag mit einer Iskander-Rakete seien am Mittwoch im Gebiet Dnipropetrowsk mehr als 200 ukrainische Soldaten, die für Kämpfe im Donbass bestimmt gewesen seien, getötet worden. Das teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau mit. Es gab allerdings keine Belege für die Behauptung, dass so viele Soldaten ums Leben kamen. Die Ukraine hatte zuvor von 25 Toten, darunter zwei Kinder, und von mehr als 30 Verletzten gesprochen.

Die Rakete sei in den militärischen Teil der Bahnstation eingeschlagen, behauptete Konaschenkow. Dabei sei auch Militärtechnik zerstört worden. Kiew hatte hingegen von Beschuss von bewohntem Gebiet gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Angriff, der am Unabhängigkeitstag des Landes verübt wurde, scharf verurteilt.

Bei einem der getöteten Kinder handelt es sich den Angaben Kiews zufolge um einen elfjährigen Jungen, der unter den Trümmern eines Hauses gestorben sei. Ein sechs Jahre altes Kind sei beim Brand eines Autos bei der Bahnstation gestorben, teilte der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, mit. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten seien mittlerweile abgeschlossen.

Die EU verurteilte die Attacke auf den Bahnhof als "russischen Raketenterror". Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach auf Twitter von einem "abscheulichen Angriff Russlands auf Zivilisten". "Die Verantwortlichen für den russischen Raketenterror werden zur Rechenschaft gezogen", betonte er.

Der Angriff war am Mittwoch genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erfolgt. Weil das Datum mit dem ukrainischen Unabhängigkeitstag zusammenfiel, waren verstärkte russische Angriffe befürchtet worden.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP

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