Krim und russische Grenzgebiete Moskau will gleich drei Luftangriffe vereitelt haben
26.09.2023, 07:24 Uhr Artikel anhören
Rauch über Sewastopol nach Schäden an einem Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte bei einem Angriff vergangenes Wochenende.
(Foto: picture alliance/dpa/Planet Labs PBC/AP)
Am Abend ertönt Luftalarm über der von Russland besetzten Krim - der Gouverneur von Sewastopol meldet eine abgeschossene Rakete ganz in der Nähe des Militärflugplatzes. Über die Grenzregionen Belgorod und Kursk fliegen insgesamt elf ukrainische Drohnen, doch keine soll ihr Ziel erreicht haben.
Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Luftangriff auf die Halbinsel Krim abgewehrt. "Unser Militär wehrt einen Raketenangriff ab. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Luftverteidigung eine Rakete in der Nähe des Militärflugplatzes Belbek abgeschossen", teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, bei Telegram mit. Raswoschajew hatte gegen 21 Uhr am Vortag (Ortszeit, 20 Uhr MESZ) über die Plattform erklärt, die Behörden hätten für die Region den Luftalarm ausgerufen. Rund eine Stunde später erklärte er ihn wieder für beendet.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden auch in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine mehr als sieben ukrainische Drohnen durch die russische Luftabwehr zerstört. Der dortige Regionalgouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, teilte mit, es habe ersten Erkenntnissen zufolge keine Schäden gegeben. Das Ministerium erklärte außerdem, dass in der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk vier ukrainische Drohnen abgewehrt worden seien. Zwei Drohnen seien gegen 22.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) zerstört worden, zwei weitere etwa eine halbe Stunde später, gab die Behörde an und sprach von vereitelten Terroranschlägen. Die Ukraine hat sich bisher nicht dazu geäußert.
Bereits am Sonntag war die Gebietshauptstadt Kursk mit Drohnen angegriffen worden. Eine soll das Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen haben, eine zweite eine Ölraffinerie, wie Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst meldeten. Das Gebiet Kursk teilte offiziell mit, eine Drohne habe geringen Schaden am Dach eines Verwaltungsgebäudes angerichtet.
Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ukrainischen Drohnenangriffen berichtet. Diese stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem 19 Monate währenden Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP/dpa