Insgesamt sollen 31 Stück kommen Erste Abrams-Panzer erreichen die Ukraine
25.09.2023, 14:51 Uhr Artikel anhören
Abrams M1 (hier bei einer Übung des polnischen Militärs) werden in Kürze auch an der ukrainischen Front im Einsatz sein.
(Foto: REUTERS)
Im teils massiv verminten Gelände im Süden der Ukraine tut sich die Ukraine bei der Befreiung der Gebiete schwer. US-Kampfpanzer vom Typ Abrams sollen der Gegenoffensive neuen Schub verschaffen. Präsident Selenskyj verkündet nun: Die ersten Exemplare des schweren Geräts sind im Land eingetroffen.
Die ersten US-Panzer vom Typ Abrams sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine angekommen. "Die Abrams sind schon in der Ukraine und bereiten sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken", schrieb Selenskyj auf Telegram. Insgesamt haben die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt. Selenskyj machte keine Angaben zur Anzahl der bereits im Land befindlichen US-Panzer. Er dankte den Verbündeten für die Waffenhilfe. Die USA gelten dabei im militärischen Bereich als wichtigster Unterstützer Kiews.
US-Präsident Joe Biden hatte vor wenigen Tagen die Lieferung der ersten Abrams-Panzer in die Ukraine für diese Woche angekündigt. Die Abrams sollen mit panzerbrechender Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran ausgestattet sein. Die Verwendung von Uranmunition ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Material giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben.
Seit Kriegsbeginn beläuft sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Regierungsangaben auf 43,9 Milliarden Dollar. Zuletzt wurden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar (rund 120 Mio Euro) aus Beständen des US-Militärs neu genehmigt. Von Kiew seit Langem geforderte ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer waren darin offiziell nicht enthalten.
Schlammperiode steht bevor
Die westlichen Verbündeten der Ukraine hatten lange um die Lieferung von Kampfpanzern gerungen. Die Ankündigung der USA kam schließlich Ende Januar parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern. Zunächst hatte die US-Regierung noch argumentiert, sie halte die Bereitstellung dieses Kampfpanzers aus verschiedenen praktischen Gründen nicht für sinnvoll. Am Ende schwenkte Washington jedoch überraschend um. An den Abrams wurden ukrainische Soldaten auf dem US-Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr ausgebildet.
Die ist bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs massiv auf westliche Finanz- und Militärhilfe angewiesen. Im vergangenen Jahr ist es den ukrainischen Militärs gelungen, die russische Armee vor Kiew zu stoppen und später dann auch, die Russen im nordostukrainischen Gebiet Charkiw und im Schwarzmeergebiet Cherson zum Rückzug zu zwingen. Seit Juni läuft eine weitere Offensive der Ukrainer mit dem Ziel, speziell im Süden weitere Gebiete zu befreien und einen Keil zwischen die dort stationierten russischen Besatzungstruppen zu treiben.
Bislang verläuft diese Offensive schleppend. Westliche Militärbeobachter führen dies auf eine massive Verminung des Geländes durch die russischen Truppen zurück. Diesen ersten Verteidigungswall hätten die Ukrainer aber nun zumindest an einer Stelle durchbrochen, heißt es. Die Panzer sollen dazu dienen, nach der Überwindung der Minenfelder dann möglichst schnell vordringen zu können, um weiteres Gelände zu erobern. Auch könnten die Abrams in der bald beginnenden Schlammperiode hilfreich sein.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP