Ärzte sollen früher einsteigen Müller fordert neue Impfverordnung
01.03.2021, 16:54 Uhr
Michael Müller (SPD), der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, will eine bundeseinheitliche Regelung.
(Foto: dpa)
Um bei den Impfungen das Tempo zu erhöhen will Berlins Regierender Bürgermeister Müller Arztpraxen einbeziehen. Der Bund soll noch in dieser Woche handeln und die Impfverordnung anpassen sowie die Vergütung klären.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat eine umgehende Änderung der Impfverordnung gefordert. "Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen dürfen wir jetzt keine Zeit mehr verlieren", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel".
Der Bund solle möglichst "noch diese Woche" die Impfverordnung anpassen, "damit Arztpraxen schon früher Impfungen vor allem für chronisch Kranke anbieten können". Die Änderung solle bundeseinheitlich gelten, so Müller, der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist.
Vergütung soll schnell geregelt werden
Müller forderte weiter, dass nun schnell Vergütungsregeln für Corona-Impfungen festgelegt werden müssten. "Das würde es uns erheblich erleichtern, kurzfristig rund 500 freiwillige Arztpraxen durch eine Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung in den Impfprozess einzubringen."
Die Berliner Senatsverwaltung habe diesbezüglich bereits "vor Tagen" mit der Kassenärztlichen Vereinigung gesprochen. "Spätestens im Mai, besser aber schon im April, müssen Corona-Impfungen dann ohnehin zur normalen Kassenleistung in den Arztpraxen gehören", sagte Müller.
Söder: Astrazeneca auch von Hausärzten
Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert ein neues Corona-Impfkonzept. Spätestes im April, wenn mehr Impfstoff komme, müsse jede Dose verabreicht werden, "wo es nur geht", sagte Söder bei einer Online-Pressekonferenz mit seinem sächsischen Kollegen Michael Kretschmer.
Deshalb müsse man "das System verändern": Der Astrazeneca-Impfstoff solle neben den Impfzentren auch von Hausärzten, Betriebsärzten und Schulärzten verabreicht werden. Es brauche deshalb eine schnelle Änderung der Impfverordnung des Bundes.
Quelle: ntv.de, mbe/AFP/dpa