Präsident sieht "Hexenjagd" Mueller will Dokumente von Trump-Imperium
15.03.2018, 19:11 Uhr
Robert Mueller
(Foto: picture alliance / Pete Marovich)
Sonderermittler Robert Mueller weitet seine Untersuchungen aus. Er verlangt, dass das Firmengeflecht von US-Präsident Trump Dokumente vorlegt. Damit nähert sich seine Untersuchung dem Weißen Haus.
In der Untersuchung einer Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl nimmt der Druck auf US-Präsident Donald Trump zu. Sonderermittler Robert Mueller forderte die Trump-Organization auf, Firmendokumente vorzulegen. Das berichtet die "New York Times". Damit wird erstmalig bekannt, dass Mueller Unterlagen anfordert, die direkt mit dem Firmengeflecht von US-Präsident Trump zusammenhängen. Die Vorladung sei in den vergangenen Wochen zugestellt worden.
Trump hatte die Untersuchung mehrfach als "Hexenjagd" bezeichnet und den Verdacht von sich gewiesen, er oder sein Team seien an Absprachen mit Russland beteiligt gewesen. Vergangenes Jahr hatte Trump betont: Sollte Mueller seine Finanzangelegenheiten oder die seiner Familie untersuchen, würde der Sonderermittler eine rote Linie überschreiten.
Dem Bericht zufolge untersucht Mueller die mögliche Rolle ausländischen Geldes in der Finanzierung von Trumps Wahlkampf. Ein Anwalt der Trump Organization - Michael Cohen - soll geschrieben haben, er habe Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin: Der Bau eines Trump-Towers in Russland könne sich demnach günstig auf Trump Wahlkampf auswirken. Die Vorladung macht zugleich klar, dass die Ermittlungen Muellers noch auf Monate nicht abgeschlossen sein werden
Anfang des Monats hatte die "Washington Post" berichtet, Trump solle nach dem Wunsch seiner Anwälte nur dann von Mueller befragt werden können, wenn dieser im Gegenzug in eine baldige Einstellung seiner Russland-Untersuchungen einwilligt. Im Gespräch sei seitens der Anwälte eine Frist von 60 Tagen nach dem Interview. Außerdem werde erwogen, Mueller Trump nur zu sehr wenigen, isolierten Themen befragen zu lassen.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass Mueller in einen solchen Deal mit den Anwälten einwilligt.
Mueller untersucht eine Wahlbeeinflussung durch Russland.
Quelle: ntv.de, jga/dpa